Luftbild des Rodderbergs

Foto: Universität Bonn, Geographisches Institut

Bonn - Mitteleuropa gilt nicht unbedingt als Zentrum des Vulkanismus - was aber den Umstand verdeckt, dass es in der Vergangenheit auch hier immer wieder zu Ausbrüchen gekommen ist und dies auch in Zukunft der Fall sein kann, etwa in der Eifel im Westen Deutschlands.

Nicht allzuweit davon entfernt, am Stadtrand von Bonn, liegt der 800 Meter durchmessende Rodderberg. Zuletzt dürfte dieser Vulkan vor 300.000 bis 250.000 Jahren ausgebrochen sein. Wann, wie und wieso die Eruption erfolgte, wie tief der Krater ist und was seine mächtige Lössfüllung bedeutet, ist jedoch noch nicht ausreichend erforscht worden. Ein Geowissenschafter-Team dreier deutscher Universitäten hat nun Forschungsmittel für eine 150 Meter tiefe Bohrung im Krater zugesprochen bekommen, wie das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik berichtet. Ziel der Bohrung ist es, Bohrkerne zu gewinnen und einen Beitrag zu Vulkanismus und Klimageschichte des Rheinlands und zu geophysikalischen und hydraulischen Parametern von Löss und seinen Derivaten zu liefern.

Früheren Bohrungen ist es nicht gelungen, den Boden der Kraterfüllung zu erreichen, der möglicherweise erst bei über 100 Metern Tiefe liegt. Die neue Bohrung soll noch 2011 begonnen werden, die Bohrarbeiten werden von einem LKW aus durchgeführt und sollen etwa drei bis fünf Wochen dauern. Die Befüllung des Kraters mit Sedimenten, die in dem Krater enthalten ist, könnte nicht zuletzt auch ein wertvolles Archiv der Klima- und Umweltbedingungen bilden. (red)