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Foto: APA/dpa/Stefan Kiefer
Washington - Eine Hormonersatztherapie verdoppelt laut einer in den USA durchgeführten Studie das Risiko der behandelten Frauen, an der Alzheimer-Krankheit oder anderen Formen von Demenz zu erkranken. Zu diesem unerwarteten Ergebnis kommt die kürzlich publizierte Women’s Health Initiative Memory-Studie (WHIMS), eine Teilstudie der im vergangenen Jahr wegen negativer Nutzen/Schaden-Bilanz vorzeitig gestoppten WHI-Studie. Die Hormontherapie, die eigentlich die Beschwerden von Frauen nach dem Wechsel lindern sollte, hebe das Risiko dieser Krankheiten an.

Mögliche Ursache Blutverklumpung

Für die Studie wurden vier Jahre lang 4.532 Frauen beobachtet, die zur Hälfte mit Placebos und zur Hälfte mit einem Hormon-Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen behandelt wurden. Während in der Placebo-Gruppe nur 21 Fälle von Demenz auftraten, waren es bei jenen Frauen die tatsächlich Hormone bekamen 40 Fälle. Alle Frauen waren zu Beginn der Therapie 65 Jahre oder älter. Eine mögliche Ursache der Demenz-Erkrankungen könnte die Wirkung der Hormone auf die Blut-Verklumpung sein, vermuten die WissenschafterInnen. Verzögerter Blutfluss könnte dann die empfindlichen Gehirnzellen schädigen.

In den USA wurden im Vorjahr sechs Millionen Frauen mit Hormonen behandelt. Nach der Veröffentlichung der WHI-Studie, wonach durch die Hormon-Einnahme das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Brustkrebs steige, beendeten viele Amerikanerinnen diese Therapie. (APA)