Teilstudie der weltbekannten WHI-Studie untersuchte Auswirkungen auf Patientinnen über 65
Redaktion
,
Washington - Eine Hormonersatztherapie verdoppelt laut einer
in den USA durchgeführten Studie das Risiko der behandelten Frauen,
an der Alzheimer-Krankheit oder anderen Formen von Demenz zu
erkranken. Zu diesem unerwarteten Ergebnis kommt die kürzlich publizierte Women’s Health
Initiative Memory-Studie (WHIMS), eine Teilstudie der im vergangenen
Jahr wegen negativer Nutzen/Schaden-Bilanz vorzeitig gestoppten
WHI-Studie. Die Hormontherapie, die eigentlich die
Beschwerden von Frauen nach dem Wechsel lindern sollte, hebe das
Risiko dieser Krankheiten an.
Mögliche Ursache Blutverklumpung
Für die Studie wurden vier Jahre lang 4.532 Frauen beobachtet, die
zur Hälfte mit Placebos und zur Hälfte mit einem
Hormon-Kombinationspräparat aus Östrogen und Gestagen behandelt
wurden. Während in der Placebo-Gruppe nur 21 Fälle von Demenz
auftraten, waren es bei jenen Frauen die tatsächlich Hormone bekamen
40 Fälle. Alle Frauen waren zu Beginn der Therapie 65 Jahre oder
älter. Eine mögliche Ursache der Demenz-Erkrankungen könnte die
Wirkung der Hormone auf die Blut-Verklumpung sein, vermuten die
WissenschafterInnen. Verzögerter Blutfluss könnte dann die empfindlichen
Gehirnzellen schädigen.
In den USA wurden im Vorjahr sechs Millionen Frauen mit Hormonen
behandelt. Nach der Veröffentlichung der WHI-Studie, wonach
durch die Hormon-Einnahme das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall
und Brustkrebs steige, beendeten viele Amerikanerinnen diese
Therapie. (APA)
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