Wien - Bundespräsident Klestil hat sein Budget im Jahr 2002 um eine Million Euro überzogen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Format" in seiner am Freitag erscheinenden Ausgabe unter Berufung auf den aktuellen Rechnungsabschluss der Präsidentschaftskanzlei. Demnach hatte die Hofburg ihre Gesamtausgaben im vergangenen Jahr mit 4,609 Mio. Euro veranschlagt. Schlussendlich wurden laut Rechnungsabschluss 5,661 Mio. Euro daraus. Der Sprecher des Bundespräsidenten, Hans Magenschab, meinte, er könne "aus der Distanz" diese Zahlen weder bestätigen noch dementieren. Jedenfalls hätten die Beamten der Präsidentschaftskanzlei im Budgetausschuss des Nationalrates dazu bereits Auskunft gegeben. Verleihung von Ehrenzeichen

Laut "Format" schlug die Hofburg u.a. bei der Verleihung von Orden und Ehrenzeichen kräftig über die Stränge: Budgetiert waren unter diesem Posten 180.000 Euro, tatsächlich wurden aber Auszeichnungen im Wert von 238.000 Euro vergeben. Magenschab erklärte dazu, dass der Bundespräsident bei der Verleihung von Ehrenzeichen "nur ausführendes Organ" sei. Die überwiegende Zahl der Orden gehe auf Vorschläge der Bundesregierung oder der Landesregierungen zurück.

Für "Repräsentationsausgaben" gab der Präsident laut "Format" vergangenes Jahr rund 1,6 Millionen Euro aus. 2001 gab es Repräsentationsausgaben in der Höhe von rund zwei Millionen Euro. Auch bei Reisen waren die Ausgaben 2002 verglichen mit jenen 2001 geringer: 620.000 Euro wurden ausgegeben, im Jahr 2001 waren es noch 700.000 Euro gewesen. (APA)