Talkprojekt: Freitag spätabends in ORF 1 kommt "Kratky".
"Hirn mit Ei": Brandl und Walek fragen nach der Psyche.
Palfrader, Maurer, Scheuba in "Wir Staatskünstler".
Nicholas Ofczarek in David Schalkos Serie "Braunschlag".
Niederösterreich, damals: Rupert Hennings "Steintaler".
In Sachen Filme stehen etwa auf dem Programm: "Avatar", "2012", "Australia", "Slumdog-Millionär", "Der fremde Sohn", "Harry Potter und der Halbblutprinz", "Illuminati", "Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat", "John Rambo", "Sherlock Holmes", "Robin Hood" oder etwa "Inglourious Basterds" mit Oscar-Preisträger Christoph Waltz (Bild).
Wien – "Dreizweieinsplus": Das Motto der Programmpräsentation unterstrich das taktische Ziel des ORF. Wenn schon die (sinkenden) TV-Marktanteile zählen, dann jene der ORF-Flotte. Die wird beständig größer. Am Nationalfeiertag teilt sich das Mischprogramm von TW1 und ORF Sport Plus in zwei volle 24- Stunden-Kanäle, Sportkanal und ORF 3 für Info und Kultur.
Das bewahrt den ORF vorerst davor, dass ihn private Senderfamilien überholen: Dank vorigem Samstag feierte sich ProSiebenSat.1 Austria etwa schon als "stärkste Sendergruppe" in der Werbezielgruppe der Zwölf- bis 49-Jährigen. Stimmt nicht, entgegnete der ORF – die privaten Kollegen hätten TW1 und ORF Sport Plus nicht mitgezählt. Mit denen lag der ORF doch noch knapp vorn.
Nun hat sich die "Lokomotive" Kathrin Zechner vorgenommen, die Quoten als Fernsehdirektorin ab 2012 zu halten und tunlichst zu steigern. Dabei könnte helfen, wenn der ORF wie geplant eine Austro-Variante des deutschen Kinderkanals "kika" durchsetzt und dessen Quote mitzählen kann.
"Braunschlag", Politikkabarett
Die Präsentation für die TV- Saison 2011/12 verantwortet noch Programmdirektor Wolfgang Lorenz. Mit David Schalkos vielversprechender Serie "Braunschlag" etwa. Mit "Wir Staatskünstler" als einer Art Politikkabarett von Thomas Maurer, Robert Palfrader und Florian Scheuba. Wochenaktuelle Themen soll sich etwa auch Gregor Seberg als Langzeitarbeitsloser in AMS vornehmen.
Zweimal 50 Millionen Zuschuss vom Bund schlagen sich in Produktions- und Sendebudgets nieder: Neben reihenweisen Fortsetzungen starten etwa Rupert Hennings "Die Steintaler", von Wolfgang Murnberger "Die Abstauber" und "Kebab mit alles".
Freitags nach "Was gibt es Neues" talkt ab 21. Oktober Robert Kratky sehr persönlich etwa mit Robert Palfrader und Ursula Strauss. Laut ORF sicher nicht wöchentlich, aber auch spätabends und auch persönlich soll künftig auch Alfons Haider talken, freilich in ORF 2 für das etwas reifere Publikum. Titel: "Eigentlich bin ich ganz anders", erster Gast im Piloten: Finanzministerin Maria Fekter.
In ORF 2 sieht ORF-Chef Alexander Wrabetz auch "die besten deutschsprachigen Schauspieler in einem Programm vereint".
"Hirn mit Ei"
Ein bisschen wie "Was gibt es Neues" mit anderen Mitteln wirkt "Hirn mit Ei": Tom Walek und Joachim Brandl stellen ihren prominenten Gästen Fragen rund um die menschliche Psyche.
Dominic Heinzl versucht sich offenbar mit einem Snowmobile-Bewerb als eine Art österreichischer Stefan Raab. "Schlag den Heinzl" schloss ORF-General Wrabetz bei der Pressepräsentation aber aus.
Für die Quote gibt's dann auch noch die nächsten "Dancing Stars", Unmengen US-Blockbuster und Serien, Fußball-EM und Olympische Spiele. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 23.9.2011)
