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Es wird kein Müll entsorgt.

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Die Taxifahrer streiken. Da der Zoll die Benzinversorgung blockiert, könnten ihnen aber bald der Sprit ausgehen.

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Auch diese Krankenschwester will nichts von den Einsparungen wissen.

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Athen - Die Griechen schulden ihrem Staat insgesamt 37 Milliarden Euro. Griechenlands Finanzminister Evangelos Venizelos kündigte am Freitag an, er plane in der kommenden Woche die Steuerhinterzieher "an den Pranger zu stellen", indem er ihre Namen veröffentlicht. Insgesamt gehe es um rund 15.000 Menschen. 2009 alleine hätten die Reichen im Land rund 5,5 Milliarden Euro ins Ausland geschafft. Weitere Kontrollen für die Jahre 2010 und 2011 seien im Gange.

Damit könnte Venizelos seiner Ende August erfolgten Ankündigung endlich Taten folgen lassen. Laut dem Finanzminister haben 2009 3.718 Personen Steuern hinterzogen. 542 davon sollen dabei angegeben haben, ein Einkommen von weniger als 1.000 Euro im Jahr zu haben.

Derweil gehen die Streiks und Proteste in Griechenland weiter. Stinkende Müllberge liegen in den großen Städten herum. Die Taxifahrer streiken, und auch die Bus- und U-Bahnfahrer von Athen streiken den zweiten Tag in Folge. Die Zöllner und die Beamten der Steuerämter sind am Freitag in einen unbefristeten Streik getreten. Museen blieben den dritten Tag in Folge geschlossen.

Sprit könnte knapp werden

Es könnte in den kommenden Tagen zu Engpässen bei der Versorgung mit Benzin und Diesel kommen. Die Zöllner traten am Freitag zunächst für zehn Tage in einen Streik. Wie ihre Gewerkschaft mitteilte, könnte der Streik unbefristet ausgedehnt werden. Die Zöllner protestieren damit gegen Gehaltskürzungen und geplante Entlassungen im staatlichen Bereich. Solange die Zöllner streiken, können Diesel und Benzin nicht abgefertigt werden und an den Markt gelangen.

Nach Angaben des Verbandes der Tankwarte reichen die Reserven in den Tankstellen "sicher für mindestens eine Woche". Da aber viele Autofahrer aus Angst, ohne Sprit zu bleiben, am anstehenden Wochenende volltanken, "wird es schon am Montag zu großen Problemen kommen", sagte der Sprecher der Tankwarte im Radio.

Im staatlichen Fernsehen und Radio gab es wieder keine Nachrichten. Die Journalisten protestieren gegen geplante Entlassungen und die Schließung des ersten Programms des griechischen Fernsehens. Für den 19. und 20. Oktober sind massive Streiks und Demonstrationen überwiegend von Staatsbediensteten geplant. (APA)