Muskat/Dubai - Der "Arabische Frühling" hat das Golf-Sultanat Oman erreicht. Bei den Wahlen zum Schura-Rat, einem Parlament mit allerdings nur beratender Funktion, errangen am Samstag drei Aktivisten der Protestbewegung für Demokratie und soziale Reformen ein Mandat, aber nur eine einzige Frau schaffte den Einzug in die 84-sitzige Vertretung. Dies berichtete das Internet-Portal "gulfnews" in Dubai am Sonntag.

Der Oman ist eine absolutistische Monarchie, an deren Spitze seit 41 Jahren Sultan Qabus steht. Politische Parteien sind verboten. Die rund 1000 KandidatInnen, unter ihnen 77 Frauen, waren als Unabhängige angetreten. Zahlen zur Wahlbeteiligung wurden nicht angegeben, sie soll aber nach Medienberichten hoch gewesen sein.

Worte ohne Konsequenzen?

Die Auswirkungen des "Arabischen Frühlings", der zu Regimestürzen in Tunesien, Ägypten und Libyen und zu langen Machtkämpfen in Syrien und im Jemen führte, hatten sich im Oman zunächst auf Arbeiterproteste in der Industriestadt Sohar beschränkt. Sultan Qabus hatte mit Reformankündigungen reagiert. So versprach er eine Aufwertung des Schura-Rates und dessen Ausstattung mit stärkeren Kontrollrechten. Von dem "technischen Komitee", das eingesetzt wurde, um entsprechende Verfassungsänderungen vorzuschlagen, hat man aber seitdem nichts mehr gehört. (APA/Ag.)