Nach Ansicht des Wifo-Lohnexperten Thomas Leoni können mit der Höhe des in der vergangenen Nacht erzielten Metaller-KV-Abschlusses "beide Seiten relativ gut leben". Es sei sehr gut, dass man so schnell zu einem Lohnabschluss gekommen sei, "weil ein Streik nur den Kuchen verkleinert", meinte Leoni Dienstagfrüh im ORF-Radio. Der Metaller-Kollektivvertrag habe traditionell auch für andere Lohnabschlüsse eine richtungsweisende Funktion, erinnerte der Experte, doch könnten diese dennoch unterschiedlich ausfallen: "Es geht ja nicht nur um Prozente, sondern auch um andere Bedingungen."

Dass es im Zuge der Metaller-KV-Verhandlungen am Freitag zu Warnstreiks gekommen ist, sieht Leoni nicht negativ . Streiks seien die wichtigste Waffe der Gewerkschaft, und diese Waffe müsse ab und zu natürlich zumindest in Form einer Androhung auch genutzt werden.

Die 165.000 Arbeiter und Angestellten der Metallindustrie erhalten ab 1. November im Schnitt um 4,2 Prozent mehr Lohn und Gehalt. (APA)