Die "Typen" des Hohen Hauses. 

Foto: Matthias Cremer

"Sie haben sich unglaublich aufgeführt. Johlend, schenkelklopfend, wie im Wirtshaus", ärgert sich die Grünen-Frauensprecherin, Judith Schwentner, "da geht's bei den Typen offenkundig ans Eingemachte, sonst würden sie sich nicht so aufregen".

Die "Typen" sind Abgeordnete des Hohen Hauses von ÖVP, FPÖ und BZÖ, die in der Nationalratssitzung am Donnerstag nach zwei Uhr morgens bei der Debatte um die künftige Nennung "großer Töchter" in der Bundeshymne in Rage geraten sein sollen. Auch der Grüne Karl Öllinger wunderte sich wie "vorpubertierend sich die verhalten". BZÖ-Abgeordneter Stefan Petzner fragte in seiner Rede, ob man bald nicht vom Land der Dome, sondern vom "Land der Dominas" singen müsse - prustendes Gelächter bei der ÖVP. Vor allem von Bauernbund-Chef Fritz Grillitsch, der sogar ÖVP-Frauensprecherin Dorothea Schittenhelm bei ihrer Rede "demonstrativ mit Kollegen den Rücken zudrehte", sagt Öllinger. "Es wird eine Genugtuung", sagt Schwentner, "wenn die das bald alle singen müssen."

Und das könnte noch 2011 im Plenum beschlossen werden, so die ÖVP es will. (cms, DER STANDARD/Printausgabe 21. Oktober 2011)