SPÖ, BZÖ und die Grünen sind dafür, dass die Grünen-Abgeordnete Gabriela Moser Vorsitzende des U-Ausschusses wird, ÖVP und FPÖ sind weiter dagegen. FPÖ-Verhandler Walter Rosenkranz und auch ÖVP-Verhandler Werner Amon bleiben bei ihrem Nein zu Gabriela Moser. Amon im Ö1-Morgenjournal: "Ich habe immer große Vorbehalte gehabt. Sie hat noch nie irgendwo einen Vorsitz inne gehabt, in keinem Ausschuss, und ich glaube, dass ein Untersuchungsausschuss dieser Dimension kein Experimentierfeld sein soll. Im Übrigen wird sie gerade belastet." Damit bezieht sich Amon auf die jüngsten Aussagen des Lobbyisten Peter Hochegger, wonach auch Moser beste Kontakte zur Telekom gehabt habe. (derStandard.at berichtete)

Amon für SPÖ

Werner Amon weist den Vorwurf, die ÖVP blockiere, zurück. Er spielt den Ball zum Koalitionspartner: "Wenn man sich nicht einigen kann, dann ist es die parlamentarische Logik, dass dann die stimmenstärkste Partei den Vorsitz übernehmen soll." SPÖ-Verhandler Hannes Jarolim will davon aber nichts wissen, für ihn bleibt das Vorschlagsrecht für den Vorsitz bei der Opposition: "Nur aus der Not heraus dem anderen zu sagen: Okay, dann mach es selbst, ist natürlich ein Vorschlag, aber ich glaube nicht, dass alle anderen möglichen sachlichen Lösungen schon durchdiskutiert worden sind."

Grün-Schwarzer Hick-Hack

Peter Pilz, Abgeordneter der Grünen, bezeichnete ÖVP-Fraktionschef Amon gegenüber der APA daraufhin als Mosers "Rufmörder" und forderte seine Absetzung. ÖVP-Klubobmann Karlheinz Kopf möge ihn durch einen "charakterlich gefestigteren Abgeordneten" ersetzen. Kopf wies die Kritik von Pilz per Aussendung umgehend zurück. Es sei inakzeptabel, mit welcher "Diktion" Pilz  Abgeordnete anderer Fraktionen beleidige und diskreditiere. "Ich erwarte mir ein erzieherisches Machtwort von seiner Parteichefin Eva Glawischnig", gab er den Ball an die Grüne Klubchefin zurück.  Pilz kündigte an, mit Amon jedenfalls nicht mehr weiterzuverhandeln. (red, APA, derStandard.at, 21.10.2011)