Kampagne gegen ELGA.

Foto: Inserat Ärztekammer

Wien - Die Wiener Ärztekammer verschärft ihren Widerstand gegen die geplante Elektronische Gesundheitsakte. Unter den Slogans "ELGA kostet Sie Ihr letztes Hemd" und "ELGA stellt Sie vor den anderen bloß" startet sie am Donnerstag eine Inseratenkampagne in heimischen Tageszeitungen. In einer Aussendung appellierte Vizepräsident Johannes Steinhart an die Politik, dem "Spuk um ELGA" möglichst rasch ein Ende zu bereiten.

Mit der elektronischen Akte könnten "mehr als 100.000 Personen Zugang zu Ihren Krankheitsdaten" bekommen, dem "zentralen Datenklau" werde Tür und Tor geöffnet, soll es laut Aussendung in einem der Sujets heißen. Mit den dafür fälligen mehreren Hundert Millionen Euro könnten längst überfällige medizinische Leistungen für Patienten finanziert werden, lautet eine weitere Botschaft.

Ärztekammer: Kein Nutzen für Patienten

Für Steinhart war es "höchst an der Zeit, die Menschen in Österreich davor zu warnen, was mit der Realisierung von ELGA in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf sie zukommen könnte". Es werde ein "Datenmoloch" geschaffen, der für die Patienten keinerlei Nutzen hätte, im Gegenzug jedoch viel Geld koste und darüber hinaus den Patienten in der Öffentlichkeit komplett bloßstelle.

Es sei keine Schande, im Laufe eines Projekts zu erkennen, dass es nicht realisierbar und ohne Nutzen sei. "Wider besseren Wissens und entgegen den Ratschlägen von Experten daran festzuhalten, ist jedoch grob fahrlässig und den Menschen in Österreich gegenüber unverantwortlich", so Steinhart. (APA)