Die Grazer Kripo ermittelt im Zusammenhang mit einer Serie von Betrügereien, die von Unbekannten, möglicherweise ein und derselben Tätergruppe, über Internet-Plattformen begangen wurden. Dabei geht es um ergaunerte Miet- und Kaufvorauszahlungen und Hacking sogenannter ClickandBuy-Konten. Allein im Bereich der Immobilien geht es österreichweit um über 100 Geschädigte und einen Schaden von mehr als 100.000 Euro, hieß es am Freitag.

Nicht existente Wohnungen

Bei der Grazer Kripo laufen die Internet-Betrügereien mit Mietimmobilien zusammen: Seit 2010 wurden und werden auf diversen Internetplattformen nicht existente Wohnungen der gehobenen Kategorie zu Schnäppchenpreisen angeboten. Nimmt ein Interessent Kontakt auf, erfährt er, dass sich der Vermieter im Ausland befindet, der Wohnungsschlüssel aber gegen Vorauszahlung von zwei Mieten zwecks Besichtigung via Zustelldienst bereitgestellt werden könne. Nach erfolgter Überweisung wird dann noch mit fadenscheinigen Argumenten versucht, die Opfer zu weiteren Transaktionen zu bewegen. Die Gelder wurden bis dato großteils nach Großbritannien, Zypern und Italien überwiesen, so Ermittler Alfred Kaufmann.

Europaweit

Die Kripo geht aufgrund identifizierter IP-Adressen davon aus, dass die selben Täter europaweit operieren und auch andere Internetbetrügereien mit Autos und Motorrädern auf dem Kerbholz haben - in zumindest drei steirischen Fällen wurden höhere Beträge auf ein britisches bzw. ein spanisches und ein griechisches Konto überwiesen, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. In Richtung der selben Tätergruppe weisen Hacking-Fälle von ClickandBuy-Konten.

Scanner

Laut Ermittler Kaufmann dürften die Täter mobil mit einem Scanner unterwegs sein, sich in offene WLAN-Netze einloggen und so unerkannt ihr Unwesen treiben. Derzeit ist man dabei, Hotspots, wo derartige Zugriffe massiert auftreten, zu ermitteln. (APA)