Die Grafik zeigt wie viele Unternehmen auf die Bewerbungen geantwortet haben

Grafik: Career's Best Recruiters

"Die Fragen stelle ich, Sie haben hier nur zu antworten!". "Können Sie überhaupt lesen oder schreiben?". "Sind Sie auch froh, dass es schon Freitag ist?" Solchen Fragen werden von österreichischen Personalern im Rahmen von Bewerbungsgesprächen gestellt. So geschehen im Rahmen der aktuellen Studie 'Career's Best Recruiters'. Die Studie wird jährlich von GPK gemeinsam mit dem Wissenschaftsministerium durchgeführt und zeigt auf, wie es Bewerbern auf Jobsuche ergehen kann. Mithilfe einiger ausgedachter Identitäten, wie jener von Leyla Aktürk, wurden die Aktivitäten der Arbeitgeber zur Bewerberansprache und der Umgang mit Initiativbewerbungen untersucht.

Kuriose Antworten

500 Initiativbewerbungen hat die fiktive Bachelor-Absolventin Leyla Aktürk auf der Suche nach einem Praktikumsplatz im August 2011 an österreichische Arbeitgeber verschickt. Geantwortet haben ihr lediglich 40 Prozent. Doch Antwort ist nicht gleich Antwort. Teilweise sei zu bezweifeln, dass die Bewerbung überhaupt gelesen wurde, heißt es in einer Aussendung. So bekam sie unter anderem Antworten wie:

  • "...aus Sicherheitsgründen können wir Ihnen leider keine freie Stelle anbieten" oder
  • "...bei Servicefragen wenden Sie sich bitte an...".
  • Viele Arbeitgeber antworteten auch mit dem Satz: "...vielen Dank für Ihre Bewerbung auf unsere ausgeschriebene Position...". Dabei hatte sich Leyla doch auf gar keine konkrete Stelle beworben.

Laut der Studie antworten in Österreich weniger als die Hälfte der Unternehmen und Institutionen auf Bewerbungen. Nur 17 Prozent der österreichischen Arbeitgeber teilen ihren Bewerbern mit, warum sie ihnen eine Absage erteilen mussten. Auch eine andere Studie stellt Unternehmen kein gutes Zeugnis für die Art und Weise der Mitarbeitersuche aus: Potentielle neue Mitarbeiter bemängeln bei über 80 Prozent der getesteten Unternehmen fehlende, jedoch relevante Hintergrundinformationen über die Stelle (derStandard.at berichtete).  (red, derStandard.at, 4.11.2011)