Dass Peter Brötzmann, das unverwüstliche Wuppertaler Free-Jazz-Urgestein, im Jahr seines 70. Geburtstags das 25. Music-Unlimited-Festival in Wels kuratiert, ist bekannt. Noch nicht herumgesprochen hat sich, dass es im Rahmenprogramm der ausverkauften Veranstaltung für ticketlose Aficionados durchaus noch Möglichkeiten gibt, dem Saxofonisten zu lauschen. Am Samstagnachmittag steht in der MKH-Fabrik - neben dem Debüt des Trios Mats Gustafsson / Dieb 13 / Martin Siewert - etwa ein Zusammentreffen Brötzmanns mit Vibrafonist Jason Adasiewicz und Drummer Sabu Toyozumi bei freiem Eintritt auf dem Programm.

Am selben Ort ist auch eine Ausstellung mit Bildern und Objekten des zum Grafiker ausgebildeten Jubilars zu begutachten. Karten sind zudem noch für ein besonderes Festival-Highlight vorhanden: Am Sonntag ist im Welser Stadttheater mit dem "Fukushima Project" ein Benefizkonzert der Superlative angesetzt: Das Peter Brötzmann Chicago Tentet vereint sich mit vier japanischen Soundextremisten, darunter Gitarrist Otomo Yoshihide sowie Trompeter Toshinori Kondo, zu einem Orchester kathartischer Klangenergien. (felb, DER STANDARD - Printausgabe, 5./6. November 2011)