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Schulen und Universitäten möchten den Missbrauch ihrer Markennamen verhindern.

Foto: dapd

Der Start des neuen Internetdomain-Systems für Anbieter pornografischer Webseiten rückt näher. In diesem Kontext finden derzeit einige überraschende Registrierungen statt: Eine Reihe US-amerikanischer Schulen und Universitäten sichern sich .xxx-Domains. 

Abwehrmanöver

Pornografische Inhalte werden dort allerdings nicht zu finden sein. Mit der Registrierung versuchen Bildungsstätten die Adressen blockieren, was Anbieter von Inhalten für Erwachsene im Internet vorab bereits befürchtet hatten. Im Zuge des Abwehrmanövers registrieren sich beispielsweise die University of Missouri und Washington University für die Adressen mizzou.xxx, missouritigers.xxx, washu.xxx oder wustl.xxx.

"Sunrise Phase"

Nach jahrelangen Debatten hatte im März die "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers", kurz ICANN, die Domains für die Pornoindustrie freigegeben. Top-Level-Domains (TLD) sollten zu einer Art Rotlicht-Areal im Internet werden. Noch bis Ende des Jahres sollen die Domains starten - der Webstandard berichtete. Bis dahin haben Markeninhaber in der so genannten "Sunrise Phase" ein Vorzugsrecht zur Domain-Registrierung. 

"Gott weiß, was sie da anbieten"

"Wir wollen nicht, dass jemand unsere Marke für Porno-Seiten missbraucht. Gott weiß, was sie da anbieten", sagte Terry Robb, Director of Information Technology auf der University of Missouri-Columbia im Gespräch mit CBS News.

200 Dollar pro Registrierung

Im Versuch, potenziellen Missbrauch der Marke zu verhindern, legen die Bildungseinrichtungen pro registrierte Domain 200 US-Dollar auf den Tisch. Die Investition sei es aber allemal wert. Eine Befürchtung der Bildungseinrichtungen ist, dass ihre Namen von Anbietern pornografischer Inhalte genutzt werden können, um Nutzer auf ihre Seiten zu locken und dort vermeintliche Nacktbilder von Schülerinnen zu finden. Besucher der .xxx-Adressen werden allerdings nichts zu sehen bekommen. Eine Umleitung zu den Webseiten der Schulen und Universitäten wird nicht eingerichtet. (ez, derStandard.at, 14.11.2011)