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Der Nationalpark Donau-Auen bittet darum, Mink-Sichtungen unter Tel. 02212 / 3450 oder der Email-Adresse nationalpark@donauauen.at zu melden. Und die Tiere nicht zu füttern.

Foto: APA-FOTO: STEINER/NATIONALPARK DONAU AUEN

Orth a.d. Donau - Einer nicht heimischen Marderart scheint es im Nationalpark Donau-Auen recht gut zu gefallen: Vermehrt werden dort Amerikanische Nerze (auch Mink genannt) gesichtet, berichtete der Nationalpark. Man will die Entwicklung und mögliche Auswirkungen auf das Ökosystem durch die Neozoen beobachten.

Der Name des aus Nordamerika stammende Minks (Neovison vison) führt ein wenig in die Irre, denn er gehört einer anderen Gattung an als der Europäische Nerz (Mustela lutreola), der einst auch in Mitteleuropa verbreitet war, hier aber ausgerottet wurde. Der Mink wird mit bis zu zwei Kilogramm dreimal schwerer als sein entfernter Verwandter aus Europa und führt eine semiaquatische Lebensweise - manchmal werden Sichtungen daher sogar mit denen von Fischottern verwechselt.

Nah am Wasser

Typisch für diese an Flüsse, Seen und Auen gebundene Marderart sind das dichte braune Fell mit weißem Kinnfleck, der langgestreckte Körper mit kurzen Gliedmaßen und die durch Schwimmhäute verbundenen Zehen. Amerikanische Nerze sind dämmerungsaktiv und nutzen ein breites Beutespektrum von Amphibien und Fischen bis zu Jungvögeln und Kleinsäugern. Sie leben in gegrabenen Bauen, manchmal auch unter Steinen oder Baumwurzeln.

Ursprünglich hat der Amerikanische Nerz über Pelztierzuchten in Europa Fuß gefasst. Seit den 1950er Jahren breiten sich aus Nerzfarmen entlaufene und auch absichtlich freigelassene Tiere in Europa aus und verdrängen zunehmend den heimischen Europäischen Nerz, wo es noch Restbestände von diesem gibt. In Österreich sind die Zuwanderer unter anderem bereits im Waldviertel nachgewiesen worden. (APA/red)