Am Mittwoch ist erstmals seit Inkrafttreten des neuen Wiener Prostitutionsgesetzes eine Steuerungsgruppe aus Politik, NGOs und Exekutive zusammengetreten. Wesentliche Erkenntnisse: Um mehr als die Hälfte weniger Frauen gehen seither der Straßenprostitution nach und die Empfehlung für den Erlaubnisbereich Auhof wurde zurückgenommen.

Anders als der Prater werde der Auhof von den Frauen nicht nur schlecht angenommen, sondern stelle auch eine massive Sicherheitsgefährdung für sie dar, heißt es dazu in einer Aussendung von Frauenstadträtin Sandra Frauenberger: "Es wäre unverantworlich, die Empfehlung für den Auhof weiter aufrecht zu erhalten."

Indoor-Verlagerung angestrebt

Aus dem starken Rückgang der Straßenprostitution resultiere eine Verlagerung in geschlossene Räume, dieser gilt laut Frauenberger die höchste Priorität. Die Indoor-Verlagerung würde Wien für den Menschenhandel unattraktiv machen: "Die vielfach unter Vorspiegelung falscher Tatsachen über die Grenze gebrachten Frauen machen einen großen Teil der Straßenprostitution aus", so Frauenberger.

Hinsichtlich der drei vorgeschlagenen zusätzlichen Erlaubniszonen in Wien sind jetzt die Bezirke am Wort, heißt es aus der Steuerungsgruppe. Die Gruppe hat die Aufgabe, das neue Gesetz zu begleiten, offene Frage- und Problemstellungen zu analysieren und Lösungsvorschläge zu erarbeiten. (red, derStandard.at, 16.11.2011)