Vilnius - Das drittgrößte Finanzinstitut Litauens, Bankas Snoras, ist am Mittwoch überraschend vom Staat übernommen worden. Die Regierung in Vilnius entschied sich für diesen Schritt, nachdem bereits am Vormittag der Vorstand der Bank auf Betreiben der der Zentralbank entmachtet worden war. Die Bank, die weitgehend im Eigentum zweier Geschäftsleute, dem Russen Wladimir Antonow und dem Litauer Raimondas Baranauskas steht, soll vor der Insolvenz stehen.

Zentralbankchef Vitas Vasiliauskas sagte vor Journalisten, im Zuge einer Bankeninspektion seien Informationen zu Tage getreten, die auf "mögliche kriminelle Aktivitäten in Bezug auf die Vermögenswerte der Bank" schließen ließen. Eine Regierungssprecherin kündigte an, die Bank solle nach der Sicherung der Vermögenswerte restrukturiert werden. Finanzministerin Ingrida Simonyte deutete die Gründung einer Bad Bank und eines "gesunden", neuen Finanzinstituts an. (APA)