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So sieht eine eine Grabstätte auf dem neuen Tierfriedhof in Wien-Simmering aussehen.

APA-FOTO: ROBERT TOBER

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Auf dem Friedhof steht auch eine eigene Urnenwand zur Verfügung.

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Auch das neue Tierkrematorium wurde eröffnet - im Bild sind zwei Kremieröfen zu sehen.

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Wien -  Auf einem der Urnenfächer ist bereits eine Steintafel angebracht. "Ruhe in Frieden Minki 2004 - 2011" ist in weißen Buchstaben eingraviert. Das Holzschild auf einem Erdgrab gleich daneben erinnert an "Scotty". Seit Donnerstag können Tierbesitzer ihre Hunde, Katzen, Hamster oder Vögel auf Wiens erstem Tierfriedhof bestatten lassen.

Die 2500 Quadratmeter große Ruhestätte Areal liegt gegenüber dem Zentralfriedhof in Simmering. 135 Gräber sind in Kreisen um Bäume angeordnet, dazu gibt es noch eine Urnenwand - auf dem Tierfriedhof werden beide Bestattungsarten angeboten.

Theoretisch wird alles, was kreucht, fleucht und den Besitzern ans Herz gewachsen ist, bestattet. "Die meisten Anfragen haben wir für Hunde und Katzen", erzählt Michaela Dragoun vom Tierfriedhof. Es hätten aber auch bereits Meerschweinchenzüchter und Wellensittichbesitzer Interesse gezeigt.

Und nicht nur sie. Eine Umfrage, die die Stadtwerke durchführen ließen, hat gezeigt, dass ein Großteil einen Tierfriedhof für wichtig hält. Tierbesitzer sowieso, aber auch mehr als die Hälfte der Befragten, die kein Tier haben, befanden, es sollte eine letzte Haustier-Ruhestätte geben.

Den städtischen Friedhofsbetreibern lag daran, dass sich die Anlage durch die Anordnung der Gräber klar von herkömmlichen Friedhöfen unterscheidet. Eine Aufbahrungshalle gibt es aber auch auf dem Tierfriedhof. In dem kleinen Raum stehen Kerzen auf einem Tisch. Auf einem Bildschirm an der Wand können Fotos von den Verstorbenen mit der ganz kalten Schnauze eingespielt werden - auch Ansprachen und Musikuntermalung sind auf Wunsch möglich.

Die Kosten variieren, je nach Zeremonie - und Gewicht des Tieres. Eine Urnenbestattung kostet ab 169,90 Euro (Kleintierurnengrab für zwei Urnen). Um 203,60 Euro ist ein Kleintiergrab für zwei Jahre zu haben, gegen Aufzahlung wird auch die Pflege übernommen - der Kartonsarg ist im Preis inbegriffen.

Tierschutzstadträtin Ulli Sima (SP) betonte, "dass sich die Tierbesitzer jetzt nicht mehr an die verschiedenen Anbieter wenden müssen". Die neue gemeinsame Servicenummer 523 46 79 sei rund um die Uhr besetzt.

Rote Rose

Am Donnerstag ging im 11. Bezirk auch der Neubau des Tierkrematoriums in Betrieb. Vor einem der beiden Verbrennungsöfen lag ein toter Golden Retriever in einer Holzkiste, dem jemand eine rote Rose auf den Rücken gelegt hatte. Bei 750 Grad wird sein Körper später zu Asche zerfallen.

Wer sein Haustier jedoch weder einäschern noch bestatten lassen möchte, kann auf ein altbewährtes Service zurückgreifen: Die ebs Wien Tierkörperbeseitigung holt auch weiterhin tote Tiere kostenlos ab. (Bettina Fernsebner-Kokert, DER STANDARD, Printausgabe, 18.11.2011)