Informationen: Klimt2012

Foto: Österreich Werbung/Wiesenhofer

Wien - Das Klimt-Jahr 2012 ist für den Wien-Tourismus "so etwas wie ein Geschenk des Schicksals" und ein Großereignis, "nicht ganz so groß wie Mozart, aber weit größer als Schubert oder Haydn". Laut Sprecherin Vera Schweder bereitet man sich seit 2009 auf dieses Ereignis vor, das vor allem in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Italien, Rumänien, Japan und den USA intensiv beworben wird.

"Wien um 1900" sei als Thema seit dem großen Boom in den 1980er Jahren keineswegs unaktuell geworden. So seien etwa in Melbourne oder in der Schweizer Fondation Beyeler eben noch sehr erfolgreiche Ausstellungen gelaufen, ehe die Wiener Museen ihre Klimts für ihre eigenen Sonderausstellungen wieder nach Hause riefen.

48 Seiten umfasst die aktuelle Klimt-Broschüre des Wien-Tourismus, eine eigene Website (http://www.klimt2012.info) wird auf sieben Sprachen betrieben. Dieser Tage wurden bzw. werden Pressekonferenzen mit Klimt-Experten in Mailand, Rom, Athen und Istanbul abgehalten, spezielle Wien-Wochen in der Schweizer Großkaufhauskette Globus werben ebenso für Klimt wie die 20.000 Flaschen "Klimt Cuvée", die Schlumberger im Dezember in den Handel bringt. "Es zahlt sich aus. Das Thema geht hinein wie Butter", zeigt sich Tourismus-Sprecherin Schweder im Gespräch mit der APA begeistert.

Wie sehr sich die umfangreichen Aktivitäten, die der Wien-Tourismus ohne Sonderbudget bestreitet, auch in Nächtigungszahlen niederschlagen werden, sei allerdings kaum zu prognostizieren, meint Schweder. "Nächtigungen haben kein Mascherl." Städtetourismus-Reisen würden immer kurzfristiger gebucht, seien also extrem konjunkturabhängig. Schlägt die Krise zu, zählt wohl auch Klimt zu den Leidtragenden. Eine Prognose lässt sich jedoch abgeben: "2011 wird wieder ein Rekordjahr." Über elf Millionen Nächtigungen werden in Wien für das laufende Jahr erwartet.

Um auch das weniger kunstaffine Publikum für Klimt begeistern zu können, hat man sich einiges einfallen lassen. Bei Madame Tussauds im Wiener Prater kann man sich mit einer Wachsfigur des Malers fotografieren lassen. Im Wiener Grand Hotel wird der Guglhupf "Gustav Klimt" gebacken, die Konditorei-Kette Aida bietet den "Gustav Klimt Würfel" an, die Konditorei Gerstner die "Klimt Torte": "Sie besteht aus Nussböden, die mit einer Schokoladen-Oberscreme bedeckt sind. Obendrauf kommt eine Marzipanschicht. Umrahmt ist die Torte mit Pariser Creme und Schokoladenspänen", wird sie den Touristen angepriesen.

Nahezu überall auf Verpackungen, Dosen oder Plakatsujets zu finden: Klimts Gemälde "Der Kuss", schon jetzt wohl eines der meistreproduzierten Bilder der Kunstgeschichte. Wer das im Belvedere hängende Original in aller Ruhe und Zweisamkeit betrachten möchte, wählt am besten eines der angebotenen "Klimt-Packages": Wer dieses mit zwei Übernachtungen im nur wenige Gehminuten entfernten Lindner Hotel Am Belvedere verbundene Angebot bucht, darf "alleine 'eingeschlossen'" das weltberühmte Gemälde "zehn Minuten in aller Ruhe und völlig ungestört von allen Seiten betrachten". (APA)