Jeder siebte Mensch lebt der Statistik zufolge in einem Dorf in China. Der so betitelte Film zeigt, wie

Foto: Amour Fou

Die 13. Auflage der Entwicklungspolitischen Hochschulwochen steht ganz im Zeichen Chinas, der veranstaltende Verein Südwind hat Vorträge, Diskussionen sowie eine Ausstellung und Filmreihe organisiert. Gründe dafür gibt es zur Genüge: Bei 1,3 Milliarden Einwohnern lebt ca. jeder fünfte Weltbürger im Reich der Mitte; derzeit produziert China 41 Prozent der weltweit hergestellten Computerkomponenten, 35 Prozent der Schuhe und 34 Prozent der Baby-, Spielzeug- und Sportartikel. Diese Liste ließe sich mühelos fortsetzen, mit den gewaltigen gesellschaftlichen Veränderungen werden im Westen alte Ängste vor der "gelben Gefahr" geschürt.

Am Montag sprechen die Sinologin Christina Bazant-Kimmel sowie Baochang Liang über das chinesische Bildungssystem. Ebenfalls am 21. 11. erörtert der Publizist Uwe Hoering die Ernährungspolitik Chinas. Am Dienstag resümiert Waltraud Skuhra die wirtschaftliche Rolle Chinas. Carola Richter thematisiert am Mittwoch die China-Berichterstattung in deutschen Medien.

Am Samstag startet eine Reihe mit chinesischen Filmen, die die aktuellen Transformationsprozesse bebildern, zugleich mit den filmischen Traditionen brechen - etwa in Form der Hinwendung zu aktuellen Themen. So etwa Still Life (2006, Regie Jia Zhang-ke) über die Folgen der Errichtung des gigantischen Drei-Schluchten-Staudamms. Ye Lou schuf mit Suzhou River (2000) ein modernes Märchen über eine Frau auf der Suche nach Liebe, Dai Sijiie erzählt vom Überleben während der Kulturrevolution, und in Jeder siebte Mensch (2006) haben Elke Groen und Ina Ivanceanu dörfliches Leben dokumentiert. (dog / DER STANDARD, Printausgabe, 18.11.2011)