Der Volt und der Ampera werden von einem Elektromotor angetrieben. Wenn den Akkus die Luft ausgeht, erzeugt der Verbrennungsmotor den notwendigen Strom für den Antrieb.

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Die Akkus werden so im Auto eingebaut, dass der Laderaum darunter nicht leidet.

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Opel Ampera und der Chevrolet Volt sind baugleich.

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Die einzelnen Antriebsmöglichkeiten im Überblick.

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Über eine Reihe von Bildschirmen werden Ladung, Antriebsart und Verbrauch angezeigt.

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Eine der am häufigsten geäußerten Gründe, warum sich jemand kein E-Mobil zulegen möchte, ist das Reichweitenproblem. Wenn bei einem aktuellen Dieselfahrzeug die Restreichweite bei rund 100 Kilometer liegt, ist die Tanknadel schon weit im roten Bereich der Anzeige. 100 Kilometer sind auf der anderen Seite die maximale Wegstrecke, die man mit einem E-Auto zurücklegen kann, wenn man mit Nebenverbrauchern wie Heizung oder Klimaanlage nicht allzu knausrig umgeht.

Dabei zeigen Untersuchungen, dass die Wege, die wir in der Regel zurücklegen, weit unter der Maximalreichweite der gängigen E-Mobile liegen. Dann bleibt da aber noch der Wochenendausflug und die Fahrt in den Urlaub. Dafür reichen 100 Kilometer oft nicht, und die seltenen Fahrten werden natürlich sofort als Argument herangezogen.

Range Anxiety

Die Angst, mit dem E-Auto unterwegs liegen zu bleiben, ist inzwischen schon so verbreitet, dass sie sogar schon einen eigenen Namen hat: Range Anxiety. Dieser Angst Herr zu werden, ist eine der Aufgaben, der sich die Automobil-Industrie stellt. Alle gemeinsam, oder jeder für sich, forscht an Akkumulatoren, die mehr Energie speichern und schneller geladen werden können. Renault setzt für längere Fahrten auf ein Mietwagen-Konzept, bei dem sich E-Mobil-Fahrer einfach einen Wagen mit Verbrennungsmotor ausborgen.

Einen anderen und vielversprechenden Schritt hin zur reinen Elektromobilität macht General Motors. Der Chevrolet Volt und der baugleiche Opel Ampera werden zwar rein elektrisch angetrieben, verfügen aber über einen Range Extender, einen Reichweiten-Verlängerer. Der Range Extender ist nichts anderes als ein Verbrennungsmotor, der Strom für den Antrieb erzeugt. Im Falle des Volt und des Ampera handelt es sich dabei um einen 1,4 Liter großen Benzinmotor mit 82 PS, wie wir ihn aus dem Opel Corsa schon kennen.


Der Opel Ampera.

Alter Sprit wird zwangsverbrannt

Dadurch werden Volt und Ampera auch auf der Langstrecke unabhängig von Steckdosen. Über 160 km/h schnell ist der Wagen mit dem Elektromotor, der 150 PS leistet. Und weil die Macher dieses Autos wissen, dass der Sprit aus dem Tank nicht allzu oft gebraucht wird, schaltet sich der Verbrennungsmotor auch dann während der Fahrt ein, wenn man länger als ein Jahr nicht mehr an der Zapfsäule war und das Benzin deshalb schon alt ist.

Mercedes Benz gefällt die Idee des Range Extender ebenfalls und setzt dafür einen Drei-Zylinder Turbo-Benziner ein. Ein Dreizylinder, der für mehr Reichweite sorgen soll, ist genauso bei Lotus in Betrieb. Und auch in Österreich wurde so ein Motor zur Stromerzeugung bereits entwickelt. Bei BRP in Gunskirchen läuft bereits ein 600 Kubikzentimeter großer Zwei-Zylinder im Probebetrieb, der ursprünglich seine Arbeit in einem Motorschlitten machte.

Wirkungsgrad versus Nerventod


Der Chevrolet Volt.

Die Verbrennungsmotoren - auch an Brennstoffzellen wird gerade gearbeitet, um sie als Range Extender einzusetzen - sind dabei nicht direkt mit dem Antrieb verbunden, sondern liefern allein die Energie, um den Elektromotor zu betreiben. Der Vorteil des Systems: Der Motor kann stets in einem Bereich arbeiten, in dem sein Wirkungsgrad sehr hoch ist. Der Nachteil: Unsere Ohren sind es nicht gewohnt, dass sich die Motordrehzahl nicht geschwindigkeitsabhängig ändert. Aber daran werden wir uns wohl noch gewöhnen, bevor die Range Extender ausgedient haben.