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Tierschutz beschränkt sich meist nur auf das Verbannen von Käfigeiern

Foto: APA/Berg

Das Magazin Konsument hat die österreichischen Supermärkte auf Nachhaltigkeit hin untersucht - von neun eingeladenen Handelskonzernen stellten sich fünf der Herausforderung: REWE (inklusive Adeg), Spar, Hofer, Lidl und MPreis. Die Untersuchung wurde vom Institut für internationales Management der Universität Graz durchgeführt, neben der Nachhaltigkeit der Sortimentspolitik wurden auch die Umwelt- und Personalpolitik.

Testsieger wurde das Tiroler Unternehmen MPreis, das mit seinem hohen Anteil an regionalen Produkten punkten konnte. Das Duell zwischen den Marktführern Spar und Rewe kann Spar für sich entscheiden, da es hier konkretere Anreize in der Sortimentspolitik gibt. Rewe veröffentlicht allerdings als einzige Kette einen Nachhaltigkeitsbericht. Bei den Diskontern schneidet Hofer vor allem aufgrund der "Zurück zum Ursprung"-Linie gegenüber den anderen Diskontern besser ab. Jegliche Auskunft verweigert haben Nah & Frisch, Sutterlüty, Unimarkt und Zielpunkt.

Kritisiert wird von den Testern hinsichtlich des Sortiments besonders der Punkt "Vermeidung von unnötigem Leiden bei der Nutztierhaltung". "Hier konzentriert sich die Verantwortung im Wesentlichen auf die Verbannung von Käfigeiern. Ein Schwachpunkt der Branche ist, dass Nachhaltigkeit stark auf Randbereiche konzentriert ist. Man reagiert auf gesellschaftliche ,Reizthemen' wie
Käfigeier oder leergefischte Ozeane, es bleibt aber bei Ansätzen, die nicht auf die konventionellen Produktsparten ausgedehnt werden." so Konsument Ethik-Experte Peter Blazek.

Verbesserungspotenziale

Besonders großes Verbesserungspotenzial gäbe es im Non-Food-Bereich, hier gäbe es nur vereinzelt Fairtrade- oder Bioangebote.

Verglichen wurden die österreichischen Supermärkte auch mit internationalen Vorreitern hinsichtlich Nachhaltigkeit. Hier zeigt sich für österreichische Ketten Nacholbedarf, im Schnitt wurde ein "Durchschnittlich" erzielt.

Hinsichtlich Personalpolitik schneidet Spar am besten ab. Positive Punkte sind die hohen Lehrlingszahlen, Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Gesundheitsmanagement und gute Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft. Höhere Löhne zahlt laut Gewerkschaft allerdings Hofer - allerdings beschäftigt der Diskonter auch weniger Mitarbeiter in den Filialen. Bei MPreis und Lidl gibt es keinen Betriebsrat. Finanziert wurde die Untersuchung laut Konsument mit der Unterstützung des Lebensministeriums. (red, derStandard.at, 23.11.2011)