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Generationenwechsel in Vorarlberg.

APA-FOTO: DIETMAR STIPLOVSEK

Bregenz - 30 Zeilen zum Abschied: Herbert Sausgruber machte es kurz. Nach 14 Jahren als Landeshauptmann und einem Vierteljahrhundert als Parteiobmann der Volkspartei ging er vergangenen Mittwoch nach einer schmalen Rede. "Was bleibt, wird sich zeigen", sagte er und wechselte zu Ehefrau und Enkelkindern auf die Zuschauerbank. Hinter ihm auf der Tribüne: Wiens Bürgermeister Michael Häupl. Was hatte den Sozialdemokraten in den schwarzen Westen bewegt? "Ich wollte Herbert Sausgruber würdigen, weil er über Jahre in all den Sitzungen der Kompetenteste in Finanzangelegenheiten war."

Auf die Schuldenbremse ist man in Vorarlberg längst gestiegen. 2012 heißt es wieder Nettoneuverschuldung null. Diese Entscheidung hatte Sausgruber zum Abschied durchgesetzt. Markus Wallner (44), der Neue an der Landesspitze, will die Sausgruber-Strategie vom balancierten Landeshaushalt beibehalten. Vorarlberg zeige seit Jahrzehnten, wie das auch ohne Verfassungsgesetz möglich sei, sagte Wallner zum Standard. Für eine 15a-Vereinbarung sei er offen.

Wallner, mit 24 von 36 Stimmen zum Landeshauptmann gewählt, forderte in seiner Antrittsrede "Sparanstrengungen und nachhaltige Reformschritte des Bundes", statt "vorschnell an die Einführung neuer Steuern zu denken". Die Versuchung des Bundes, Kosten auf Länder und Gemeinden abzuwälzen, werde groß sein, warnte Wallner und forderte fairen Finanzausgleich.

Weitere Neubesetzungen in der Landesregierung: Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser ist nun Wallners Stellvertreter, Rainer Gögele, zuvor Klubobmann, neuer Gesundheitslandesrat. (jub, DER STANDARD, Printausgabe, 9.12.2011)