Der bisherige SPÖ-"Freundeskreis"-Leiter im ORF-Stiftungsrat, Niko Pelinka, strebt nach eigenen Angaben weiterhin das Amt des Büroleiters in der ORF-Generaldirektion an. Ob er einen Plan B habe, falls der öffentliche Druck gegen seine Bestellung doch zu groß wird? "Nein", so Pelinka dazu knapp. Ob er mit seiner Bestellung rechne? "Entscheiden wird das der Generaldirektor (Alexander Wrabetz, Anm.). Er hat mich angehalten, mich zu bewerben. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

Bis zu seinem geplanten Engagement beim ORF ist Pelinka derzeit ohne Anstellung. "Mein Vertrag bei den ÖBB ist mit 31. Dezember ausgelaufen. Jetzt werde ich mich für die Büroleitung in der ORF-Generaldirektion bewerben", sagte er.

Stiftungsräte informiert

Sein Stiftungsratsmandat hat Pelinka nach eigenen Angaben bereits mündlich am 23. Dezember zurückgelegt. Wie aus einem der APA vorliegenden Schreiben an die Räte hervorgeht, hater  seinen Rücktritt per Schreiben an das Bundeskanzleramt bekanntgegeben. Aktuell umfasst das Gremium daher 34 Mitglieder.

 

 

Zugriff auf Redaktionssystem

Wie "profil" schreibt, hätte Pelinka in dieser Funktion auch Zugriff auf das ORF-Redaktionssystem "Redsys" und wäre somit aktuell über den Planungsstand der Nachrichtensendungen des Tages informiert. Zu Spekulationen über die Art seiner künftigen Tätigkeit will der Bürochef in spe nicht Stellung nehmen. "Ich verweise hier auf die ORF-Pressestelle, die genaue Auskunft über das Arbeitsbild des Bürochefs geben kann."

Laut ORF-Kommunikationschef Martin Biedermann ist "nicht festgeschrieben, welche EDV-Berechtigungen ein Büroleiter hat", wie dieser zur APA sagte. "Es gibt mehrere Programm-Planungstools, eines davon ist das Redsys, das zur kurzfristigen Planung dient. Zugriff darauf haben aber hunderte Leute im Haus". Daneben nehme der Büroleiter des Generaldirektors auch an den regelmäßigen Managementsitzungen teil, zu denen der Generaldirektor seine Direktoren lädt. "Der Büroleiter nimmt daran teil und schreibt das Protokoll."

Die Vorsitzende des ORF-Stiftungsrates, Brigitte Kulovits-Rupp, möchte den angekündigten Wechsel ihres Gremienkollegen in das Büro des Generaldirektors nicht kommentieren, wie sie auf APA-Anfrage sagte. Die Besetzung der Büroleitung sei keine Materie, mit der sich der Stiftungsrat zu beschäftigen habe. "Meine persönliche Meinung dazu möchte ich nicht äußern." Pelinka habe sie in der Vorwoche davon in Kenntnis gesetzt, dass er sein Mandat zurücklegen werde. (APA)