Intimate Space

Das Buch "Intimate Space" ist anlässlich der 2012 in Innsbruck stattfindenden Olympischen Jugend-Winterspiele aus einem Kunst & Bau-Projekt der in Österreich lebenden brasilianischen Künstlerin Georgia Creimer entstanden. Internationale KunststudentInnen waren eingeladen, ihre Ideen eines "Intimate Space" durch jeweils ein Foto und einen Textbeitrag zum Ausdruck zu bringen.

Die vielfältigen Beiträge wurden von Creimer für die künstlerisch-architektonische Intervention in den Wohnhäusern des Olympischen Dorfes approbiert, durch monochrome Einfärbung in den Olympischen Farben verfremdet, auf geschoßhohe Glastafeln gedruckt und in den Stiegenhäusern montiert. Die gemeinsame Arbeit reflektiert die Bedeutung von Wohnen und Privatheit in einem interkulturellen Dialog. Sie setzt damit der Größe eines internationalen Sportereignisses die Intimität der Blicke auf besondere und individuelle Orte entgegen.

Das Buch wird am Mittwoch, 18. Jänner um 19 Uhr in der Secession präsentiert. Einführung von Patricia Grzonka. Textbeiträge: Georgia Creimer, Patricia Grzonka, Ruth Horak.

Links: Intimate Space, Georgia Creimer; Secession, Friedrichstraße 12, 1010 Wien

Foto: Georgia Creimer/Verlag SCHLEBRÜGGE.EDITOR/Einladung Buchpräsentation Secession

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Ruth Klüger: Weiter leben

Judith Gruber-Rizy, Heidi Hagl, Elisabeth Krön, Lilo Perchtold, Angelika Raubek, Gabriela Schmoll und Hilde Schmölzer lesen am Donnerstag, 18. Jänner um 19 Uhr im Rahmen der Schiene des Ersten Wiener Lesetheaters "Frauen lesen Frauen" Ruth Klügers "Weiter leben".

Dass die nationalsozialistische Verfolgung vor ihrer eigenen Familie nicht Halt machte, erfuhr Klüger zunächst am Schicksal ihres Vaters, der nach Frankreich floh. Er fiel ebenso wie ihr Halbbruder trotzdem der NS-Judenvernichtung zum Opfer. 1942 wurde Klüger im Alter von elf Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter in die Konzentrationslager deportiert, zuerst nach Theresienstadt, dann nach Auschwitz und Christianstadt. 1945 gelang ihr die Flucht noch kurz vor dem Kriegsende. Nach dem Krieg lebte sie mit ihrer Mutter im bayerischen Straubing, wo sie ein Notabitur ablegte. Diese Jugend beschreibt sie in ihrem 1992 erschienen und viel beachteten Buch "Weiter leben".

Link: Kulturzentrum Spittelberg im Amerlinghaus, Stiftg. 8, 1070 Wien. Eintritt frei.

Foto: APA/Harald Schneider

Erröten Sie

Die Reihe "bilder.worte.töne" der "[galerie]studio38-kunst-projekte" steht 2012 unter dem Jahresthema "Beziehungen". Andrea Pierus nimmt das Publikum gleich zu Beginn auf eine literarische Reise in die Welt der Erotik mit, ergänzt durch ihre Skulpturen und Werkskizzen. In poppigen Farben mit Punktornamenten der Seventies zwingt sie unseren Blick auf die in den Körper eingeschriebenen Gefühle, Ambivalenzen und Schattenseiten, Weiblichkeit, Lust und Sexualität.

Am Freitag, 20. Jänner, 20 Uhr in der Osteria Allora art.wallensteinplatz, Wallensteinplatz 5-6, 1200 Wien. "bilder.worte.töne" findet auch 2012 wieder an jedem 20. im 20. um 20 Uhr statt.

Links: Andrea Pierus, [galerie]studio38

Foto: Andrea Pierus, Puberty - First Love, Keramik/kunst-projekte

Entkörperung.Zwei.Null

Alfa, Betta, Gemma und Heidi bilden das rangdynamische Team einer Webagentur, die sich auf die Entwicklung virtueller Avatare spezialisiert hat. Die Produktion der virtuellen Identitäten läuft auf Hochtouren, die einzelnen Mitglieder hingegen schlittern in heftige Identitätskrisen: Der visionslose Agenturchef verfängt sich in selbstzerstörerischer Reflexion, seine Stellvertreterin hetzt der Profitmaximierung hinterher, der treue Mitarbeiter flieht aus der Orientierungslosigkeit ins Büro, das er nicht mehr verlässt, und die junge Kollegin begibt sich auf die Suche nach den letzten Resten Menschlichkeit. Als letzter Ausweg der Getriebenen ist nur mehr ein Neustart möglich, irgendwo anders, als jemand anderer.

Claudia Tondls preisgekröntes Stück ist im Neuen Jahr in einer Produktion von theater ångstrøm im KosmosTheater zu sehen: Eine groteske Komödie über die Arbeitswelt der New Economy, ein irrlichterndes Spiel mit den Identitätskrisen, Zwangsneurosen und Lebensskizzen unserer Zeit. Regie: Dora Schneider.

Termine: 18. Jänner bis 4. Feber, Mi - Sa jeweils 20:30 Uhr

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Christian Weißenberger

Stärke, die, weiblich

Im Eisenstädter Landhaus ist ab Freitag die Installation von Eva Brunner-Szabo "Stärke, die, weiblich" zu sehen: Es geht um eine Entdeckungsreise in die Geschichte von 90 burgenländischen Frauen. 90 Boxen / Geschenke / Pakete gilt es zu erforschen.

Mit Beiträgen in Form von Videos, Performances, Bildern und Installationen burgenländischer Künstlerinnen wie Katharina Tiwald, Ulrike Truger, Christiane Dorner, Birgit Sauer, Iris Kern-Foster, Petra Ganglbauer, Jennifer Fetz, Fria Elfen, Liz King und Ulrike Truger wird diese Ausstellung zusätzlich ausgestaltet.

Landhaus Eisenstadt, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt. Eintritt frei.

Foto: Ausstellung STÄRKE, DIE, WEIBLICH

BlüteZeit

Diesen Titel trägt die Ausstellung der "unARTigen Bäuerinnen und Lecherinnen" im Museum Huber-Hus Lech am Arlberg. Pflanzen können heilend, giftig, duftend, übel riechend, schön, auffallend, unscheinbar, fleischfressend, zart, robust, stachelig, anspruchsvoll, dominant, stark, wuchernd, schnell/langsam wachsend, erotisch oder auch symbolträchtig sein. Die Aufzählung von Eigenschaften macht bewusst, wie vielfältig Pflanzen sind. Der Mensch nützt sie in unterschiedlicher Art und Weise, etwa für ihr/sein sinnliches Erleben, für religiöse und kultische Rituale, als Arznei-, Gewürz- und/oder Nahrungsmittel.

Für die "UnArtigen Bäuerinnen und Lecherinnen", die die Natur tagtäglich hautnah erleben, stellen Pflanzen ein naheliegendes Thema dar. Die künstlerischen Arbeiten fragen nach den Beziehungen zwischen Pflanzen und Menschen, nach Symbolik der Pflanzenwelt oder betrachten Pflanzen als Teil von Traditionen in einem anderen Blickwinkel.

Zu sehen bis 19. April 2012, Dienstag, Donnerstag und Sonntag jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr.

Link: Mehr zur BlüteZeit

Foto: Einladung Ausstellung BlüteZeit/Gemeinde Lech

Träumt?

Ein schwarzhumoriges Stück, das die Funktionsmechanismen unserer Psyche durchleuchtet und das Unterste zuoberst kehrt: In sieben verschiedenen Szenen, die scheinbar logisch zusammenhängen und eine Chronologie von Lebensläufen widerspiegeln, bricht immer wieder das Irreale als Fremdkörper in die vermeintliche Realität ein.

Die "Soldaten unterm Teppich" sind Endpunkt eines jeden Dialogs zwischen einem Mann und einer Frau, die in verschiedenen Lebenssituationen und unterschiedlichen Alterskonstellationen aufeinander treffen. Dabei sind sie MeisterInnen der Verdrängung - und sprechen lieber über die Banalitäten des Alltagslebens, anstatt sich damit zu beschäftigen, was konsequent unter den Teppich gekehrt wird.

Das Stück von March Höld unter der Regie Carina Riedls wird im Schwarzen Salon des Volkstheaters uraufgeführt. Termine: 13., 21., 27., 31. Jänner jeweils 19.30 Uhr.

Link: Volkstheater, Neustiftgasse1, 1070 Wien

Foto: Marko Lipus

Käthe Leichter: aktivistisch. feministisch. intellektuell. jüdisch. sozialistisch

Cornelia Mittendorfer holt mit ihrem Kunstprojekt "Ein Le(e.h.)rstuhl für Käthe Leichter. Ein Kunstprojekt in 4 Teilen" die Sozialwissenschaftlerin und Gewerkschafterin in die Gegenwart. Die Künstlerin schafft mit ihrer Lehrstuhl-Installation einen Raum, um über Käthe Leichters Arbeit heute nachzudenken.

Aber Leichter hat nicht allein gearbeitet: Mittendorfer hat die Akteurinnen von Leichters legendärem, aber bisher noch nicht untersuchten Frauennetzwerk in einer über 5 Meter langen Arbeit aus soft materials aufgelistet. Im zur Ausstellung erscheinenden Katalog wird dieser gemeinsam mit der Historikerin Lichtenberger erarbeitete Index von 165 Frauen erstmals publiziert.

Im dritten Teil des Kunstprojektes - einer Fotoarbeit - sitzt Geraldine Forbes, amerikanische Historikerin und Käthe-Leichter-Gastprofessorin 2011 in Wien, an diesem Lehrstuhl-Objekt und liest in den Untersuchungen über Frauenarbeit, mit denen der Tisch überzogen ist.

Die Ausstellung ist bis 20. Jänner, Montag bis Freitag 10.00-19.30 Uhr, zu sehen.

Ort: Bibliothek der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien

Foto: Cornelia Mittendorfer

Venus Was Her Name

Die amerikanische Ku¨nstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identita¨t im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identita¨t.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der ju¨ngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den a¨ltesten Zeugnissen der Frauendarstellung geho¨rt.

Zu sehen bis 4. Ma¨rz 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. O¨ffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. ta¨glich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

Feste. Kämpfe.

Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt. Solchen Ereignissen, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in O¨sterreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Ko¨rper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Feste. Kämpfe. ist bis 11. März 2012 zu sehen. O¨ffentliche Fu¨hrungen: 12. Februar, 17 Uhr / 8. Ma¨rz, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung