Bild nicht mehr verfügbar.

Dietmar Hoscher wird doppelter Pelinka-Nachfolger. Im ORF-Stiftungsrat und als Leiter des SPÖ-Freundeskreises.

Foto: APA/Casinos/Newman

Wien - Der nach dem Abgang von SPÖ-"Freundeskreis"-Leiter Niko Pelinka vakante Posten im ORF-Stiftungsrat ist am Dienstag neu besetzt worden. Wie das Bundeskanzleramt bestätigte, wurde im Ministerrat Dietmar Hoscher als neues Mitglied im obersten ORF-Gremium bestellt. Der Casinos Austria-Vorstand zieht auf einem SPÖ-Ticket in den Stiftungsrat ein und wird bereits der nächsten Gremiensitzung am kommenden Freitag beiwohnen. Hoscher könnte auch die Leitung des SPÖ-"Freundeskreises" übernehmen. Was zuerst als bereits paktiert vermeldet wurde, scheint jetzt doch nicht fix zu sein.

Hoscher sprach am Dienstag von einem Missverständnis: "Selbstverständlich muss der Freundeskreis das beschließen." Ob er die Funktion anstrebe? "Das werden wir demnächst im Freundeskreis in einer eigenen Sitzung besprechen."

Zu den Querelen rund um seinen Vorgänger Niko Pelinka, der als Büroleiter von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in den ORF wechseln will, hielt Hoscher fest: "Ich war lange genug selbst in der Politik und mittlerweile in der Wirtschaft tätig. Aus beiden Funktionen heraus kann ich nur sagen: Jeder sucht sich seinen Assistenten oder Büroleiter selbst aus. Das ist ganz klar."

Hoscher sieht keine Krise

Die mehr als drei Wochen anhaltenden öffentlichen Proteste der Redaktion gegen die jüngsten Personalpläne des ORF-Generaldirektors sieht der neue Stiftungsrat gelassen. "Ich sehe ehrlich gesagt keinerlei Krise", erklärte er.

Der 49-jährige gebürtige Wiener bekleidete mehrere politische Mandate für die Sozialdemokraten, unter anderem als Mitglied des Bundesrates und Abgeordneter des Nationalrates. Im ÖGB fungierte er als Sekretär der Zentralen Kontrollkommission. Im Management der Casinos Austria ist er seit 1998 tätig, als Generalbevollmächtigter fungiert Hoscher seit 2004.

Hoscher folgt im ORF-Stiftungsrat Niko Pelinka nach, der auf einem SPÖ-Ticket saß und auch den "Freundeskreis" leitete. Diese Funktion hatte interimistisch Josef Kirchberger übernommen. Pelinka hatte sein Mandat zurückgelegt, weil er sich als Büroleiter von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bewarb, was für heftige Proteste in der Belegschaft sorgte. (APA)