Nachdem bekannt geworden ist, das der WKR-Ball bereits im Jahr 2010 auf die Liste des immateriellen Kulturerbes gesetzt wurde (derStandard.at berichtete), hat SOS Mitmensch scharfe Kritik an der österreichischen UNESCO-Kommission geübt. Die Kommission habe sich mit der Nennung des "rechtsextrem durchsetzten WKR-Balls als 'immaterielles Kulturerbe' bis auf die Knochen blamiert".

Die Affäre gewinne zusätzlich an "Brisanz und Peinlichkeit" durch die Tatsache, dass die Österreichische UNESCO-Kommission aus Mitteln des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, des Lebensministeriums sowie des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend gefördert werde.

"Die Nennung des WKR-Balls als Kulturerbe wirft sowohl auf Österreich als auch auf die UNESCO-Kommission ein schiefes Licht. Eine rasche Korrektur ist erforderlich", sagte Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.

SOS Mitmensch fordert von der UNESCO eine Klarstellung, dass sie nicht beabsichtigt, Rechtsextremismus zu einem immateriellen Kulturerbe Österreichs zu erklären. SOS Mitmensch fordert weiters die Österreichische UNESCO-Kommission und die darin sitzenden VertreterInnen der österreichischen Ministerien und Bundesländer dazu auf, die sofortige Streichung des WKR-Balls aus ihrer Liste der "immateriellen Kulturgüter Österreichs" vorzunehmen. (red, derStandard.at, 18.1.2012)