Paris - In den Skandal um Billig-Brustimplantate der französischen Firma PIP hat sich nun erstmals auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eingeschaltet. Weltweit sollten Frauen, denen Implantate der Firma eingesetzt wurden, einen/eine Arzt/Ärztin aufsuchen, "wenn sie einen Riss vermuten, Schmerzen oder eine Entzündung verspüren oder sonstige Sorge haben", erklärte die WHO am Dienstag. Weltweit sollen mehr als 300.000 Frauen PIP-Implantate eingesetzt bekommen haben.

Sechs Frauen in Österreich

Poly Implant Prothèse (PIP) hatte für die Herstellung von Brustimplantaten ein Billig-Gel verwendet. Ende Dezember empfahl das französische Gesundheitsministerium betroffenen Frauen, sich die Prothesen wegen gesundheitlicher Risiken vorsichtshalber wieder entfernen zu lassen. Nach Angaben der WHO haben inzwischen 28 Länder Frauen mit solchen Implantaten eine Entfernung oder zumindest eine medizinische Untersuchung empfohlen. Fast 85 Prozent der von PIP - die seit 2010 nicht mehr existiert - hergestellten Brustimplantate wurden ins Ausland exportiert, eine vermutlich einstellige Anzahl auch nach Österreich: Nach Informationen der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) tragen in Österreich vermutlich sechs Frauen Implantate jener Firma im Körper, bei drei weiteren wurden sie bereits entfernt. (APA)