Epiphany 3.3.4 bringt ein neues Interface für den Browser - und heißt nach außen jetzt schlicht "Web".

Screenshot: Andreas Proschofsky

Wird das Fenster maximiert, wandert der Toolbar in die Fensterzeile, was bei niedrigen Bildschirmauflösungen weiter Platz spart.

Screenshot: Andreas Proschofsky

Nach dem Umbau der zentralen User Experience des eigenen Desktops widmet man sich beim GNOME-Projekt derzeit vor allem dem Umbau der Anwendungen - und in diesem Rahmen der Schaffung von einheitlichen Richtlinien für GNOME3-optimierte Programme. Zuletzt hatte man dabei neue Designs für den Web-Browser Epiphany präsentiert, jetzt gibt es die ersten Ergebnisse der aktuellen Umbauarbeiten zu begutachten.

Interface

Mit GNOME 3.3.4 präsentiert sich das Interface erheblich reduziert im Vergleich zu früheren Versionen der Software. Die klassische Menüzeile ist gänzlich verschwunden, statt dessen nutzt man nun das "Application Menü" der GNOME Shell um die wichtigsten programmweiten Aktionen zu Verfügung zu stellen. Auf die jeweilige Seite bzw. den aktiven Tab bezogene Tätigkeiten sind hingegen in ein "Super-Menü" gewandert, das ähnlich Google Chrome rechts neben der URL-Zeile platziert ist.

Navigation

Der Toolbar selbst wurde ebenfalls umgebaut, Vor- und Zurück-Buttons kombiniert, selbiges gilt für "Reload" und "Stop", wobei diese jetzt auch in die URL-Zeile verschoben wurden. Darüber hinaus verwendet die Navigation nun durchgängig symbolische Icons. Wer wirklich noch das letzte Stückchen Bildschirmplatz für Webseiteninhalte benutzen will, wird sich über die neue "maximierte" Darstellung freuen, bei der die gesamte Navigation in die Titelzeile wandert.

Ausblick

Damit sind Umbauarbeiten allerdings noch nicht abgeschlossen, in den kommenden Wochen soll beispielsweise noch eine neue Überblicksansicht für neue Tabs erstellt werden. Und: Nach außen heißt der Browser jetzt schlicht "Web", er soll damit auch zur Kern-Web-Anwendung für GNOME3 werden.

Highlights

Auch sonst zeichnet sich GNOME 3.3.4 vor allem durch weitere Fortschritte bei der Vereinheitlichung der neuen GNOME3-Anwendungen aus. Sowohl GNOME Contacts, als auch die neue Virtualisierungs-/Remote-Desktop-Lösung GNOME Boxes oder GNOME Documents wurden mit Application-Menü und neuem Toolbar - samt platzsparender Darstellung bei maximiertem Fenster - versehen. Bei GNOME Contacts kann zudem jetzt das Default-Adressbuch ausgewählt werden, in Fragen Theming hat man sich einmal mehr dem Feinschliff gewidmet und dabei im Besonderen der besseren Differenzierung von inaktiven Fenstern.

Zeitplan

Die einzelnen Komponenten von GNOME 3.3.4 stehen wie gewohnt auf den Servern des Projekts zur Auswahl, eine offizielle Ankündigung gibt es derzeit allerdings noch nicht. Die aktuellen Test-Releases sollen in die neue stabile Release GNOME 3.4 münden, die laut offiziellem Zeitplan am 28. März kommen soll. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 20.01.12)