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Der Steuerbehörde ein Schnippchen schlagen ist nicht nur in Griechenland beliebt.

Foto: AP/Willnow

Mailand - Italienische Steuerfahnder haben im vergangenen Jahr Fälle von Steuerhinterziehung im Wert von mehr als 50 Milliarden Euro aufgedeckt. Wie die Finanzpolizei am Montag mitteilte, seien davon allein 21 Milliarden Euro im Ausland deponiert gewesen. Demnach wurden Verfahren wegen Betrugs gegen mehr als 12.000 Menschen eingeleitet. Die Finanzpolizei meldete überdies Mehrwertsteuer-Hinterziehungen in einer Höhe von mehr als acht Milliarden Euro. Schätzungen zufolge verliert Italien jährlich zwischen 120 Milliarden und 150 Milliarden Euro durch Steuerbetrug.

Ministerpräsident Mario Monti hatte einen entschiedenen Kampf gegen die weit verbreitete Steuerhinterziehung im Land angekündigt. Es sei inakzeptabel, dass Arbeiter Opfer bringen würden, während ein großer Teil des Reichtums am Fiskus vorbeigeschleust und dadurch der Druck auf "ehrliche Steuerzahler" erhöht werde, sagte Monti kürzlich. Die italienischen Staatsschulden belaufen sich auf 1900 Milliarden Euro, was ungefähr 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) entspricht. (APA)