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US-Pianist Uri Caine gastiert in Österreich: Bei den Bludenzer Jazztagen und im Porgy & Bess.

Foto: EPA/URS FLUEELER

Wien - Er stammt aus Philadelphia, lebt seit Jahren in New York City - und pflegt zu Österreich eine zweifellos spezielle Beziehung: Das hat einerseits mit Uri Caines Themenwahl zu tun, allem voran mit Gustav Mahler: Mit der Bearbeitung von Liedern und Symphoniesätzen aus dessen reichem OEuvre begann 1997 der Reigen der unpuristischen, an Jazz, jüdische wie elektronische Musik andockenden Klassik-Bearbeitungen, mit denen der 55-jährige Pianist seither bekannt geworden und auch zu Salzburger-Festspiel-Ehren gekommen ist. Zu Mahler ist Caine übrigens öfter zurückgekehrt, zuletzt 2011 im Rahmen der CD "The Drummer Boy".

Und es hat auch damit zu tun, dass der vielseitige Musikus, der unter anderem bei George Crumb an der University of Pennsylvania Komposition studiert hat, gern gesehener Gast auf den hiesigen Konzertbühnen ist:

Von 2. bis 4. März stehen etwa die Bludenzer Jazztage im Zeichen Uri Caines: Er wird in der Remise Bludenz und im Jüdischen Museum Hohenems solo und mit dem "Bedrock Trio" auftreten sowie seine Version von Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen erklingen lassen. Zudem steht die Uraufführung der Auftragskomposition Big Bang Music für das Jazzorchester Vorarlberg an.

Zuvor noch zeigt sich Uri Caine im akustischen Trio mit John Hébert (Bass) und Ben Perowsky (Schlagzeug) ganz von seiner jazzigen Seite: Im Zuge des exzellenten, 2011 veröffentlichten Albums Siren (Winter & Winter) glänzt Caine als vitaler wie variantenreicher Rhythmiker, der virtuos zwischen den additiven Patterns indischer Musik, Breakbeat-infizierten Tracks, Uptempo-Swing und freiem Puls changiert - und dabei phasenweise groovt wie der Leibhaftige. (Andreas Felber, DER STANDARD - Printausgabe, 28./29. Jänner 2012)