Vergangene Woche wurde an der Technischen Universität Wien das "Vienna Center for Logic and Algorithms" (VCLA) im Rahmen eines zweitägigen internationalen Symposiums eröffnet. Es soll die Forschung und internationale Vernetzung in einem weltweit anerkannten Exzellenzgebiet der Fakultät für Informatik weiter ausbauen, wie es vonseiten der TU heißt.

Tatsächlich haben sich in den vergangenen Jahren etliche Wissenschafter der TU in diesem Bereich hervorgetan. Der Mathematiker Stefan Szeider gewann 2009 einen mit mehr als 1,4 Millionen Euro dotierten Starting Grant vom European Research Council (ERC), seine Kollegin Agata Ciabattoni erhielt den Start-Preis des Wissenschaftsfonds FWF. Wittgenstein-Preisträger Georg Gottlob wiederum erhielt ebenfalls 2009 einen ERC Advanced Grant. Zurzeit lehrt er in Oxford, dem anderen großen Player in Sachen Logik und Algorithmen in Europa - mit dem man über Gottlob freundschaftlich verbunden ist.

Die TU hat Computational Logic, so der Fachausdruck für Logik und Algorithmen, zu einem Förderschwerpunkt im Entwicklungsplan und der letzten Leistungsvereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium gemacht und dieses Gebiet mit der Neuberufung von Szeider und Helmut Veith (siehe Doppelinterview) gestärkt.

Langfristig angelegt

Mit dem VCLA will man aktiv agieren und Trends setzen. Ein ähnliches Zentrum gab es bereits in den 1990er-Jahren in New Jersey und Anfang des Jahrtausends auch in Cambridge in England. Im Unterschied zu diesen ist das VCLA langfristig angelegt und soll der Kooperation dienen - einige der Organisatoren der Zentren in den USA und England sind im Beratungsgremium des VCLA. Auch das IST Austria wird in diesem Sinne nicht als Konkurrenz gesehen. Es soll gemeinsame Seminare, Lehrveranstaltungen und Projekte geben. Tom Henzinger, der Präsident des IST Austria, war denn auch Vortragender beim Eröffnungssymposium.

Die Arbeitsplätze der Wissenschafter sind aus den zahlreichen Forschungsprojekten bezahlt, die von Assistenten und Professoren der TU eingeworben wurden. In der ersten Förderperiode stellt das Zentrum nur zusätzliche Mittel zur internationalen Vernetzung zur Verfügung, also für renommierte Gastwissenschafter, Kurse und Tagungen. Der wissenschaftliche Schwerpunkt des VCLA liegt auf den Forschungsbereichen Knowledge-Representation, Verification of Hardware and Software und Constraint-Satisfaction (siehe Wissen). (max)