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Ein zwölfköpfiger Dealerring soll etwa vier Jahre lang die Wiener Kokain-Szene versorgt haben. Einer der Drahtzieher saß aber längst im Gefängnis.

Foto: APA/BPD-WIEN

Wien - Ein zwölfköpfiger Dealerring soll etwa vier Jahre lang die Wiener Kokain-Szene versorgt haben. Kürzlich wurde die durchwegs aus Einheimischen bestehende Verbindung zerschlagen. Einer der Drahtzieher saß da aber längst im Gefängnis: Der bereits 2005 wegen Suchtmittelhandels vor Gericht gestellte 51-Jährige habe aus der Haft weiterhin Drogengeschäfte betrieben, berichtete Polizeisprecher Roman Hahslinger.

Die Verdächtigen sollen insgesamt etwa 15 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 900.000 Euro an Abnehmer verkauft haben, von denen 25 ebenfalls ausgeforscht wurden. Im Besitz eines der Hauptverdächtigen, eines 43-jährigen Wieners, sowie zweier Mittäter fanden sich bei ihrer Festnahme am 29. November 2011 etwas über 100 Gramm Kokain und rund 28.000 Euro. Außerdem wurde knapp ein Kilo Goldschmuck sichergestellt, den ein Bandenmitglied aus Amerika illegal eingeführt hatte.

In Lokalen und Wohnungen verkauft

Diesen ersten drei Festnahmen waren längere Observierungen durch Beamte des Landeskriminalamts Wien vorausgegangen. Danach kamen die Ermittler immer mehr Mitgliedern des Rings auf die Schliche. Die Verdächtigen sollen das Kokain, dessen Herkunft unbekannt ist, vor allem in ihren Wohnungen und in verschiedenen Lokalen verkauft haben.

Der in der Justizanstalt Garsten (OÖ) einsitzende 51-Jährige war laut Polizei 2005 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das habe ihn aber nicht daran gehindert, mit Hilfe von in die Zelle geschmuggelten Handys drei Kokaindealer mit Drogengeschäften zu beauftragen, so Hahslinger. Zumindest einen dieser Männer, die von dem Inhaftierten regelmäßig instruiert wurden, hatte der Drogenboss im Gefängnis kennengelernt. (APA)