Über die Rückseite gespielt

Vintage-Modelle stehen nach wie vor ganz oben auf der Wunschliste vieler Uhrenliebhaber. Einer besonders großen Fangemeinde erfreut sich in diesem Zusammenhang der italienische Sportuhren-Spezialist Officine Panerai. In Genf präsentierte die Marke unter anderem eine gelungene Verbindung von Retro-Design mit modernen Stilelementen: "Tuttonero - Luminor 1950 3 Days GMT Automatic Ceramica 44mm". Wie man das von Panerai gewohnt ist, lassen sich die meisten Features bereits aus der Modellbezeichnung ablesen. Die vollständig aus mattschwarzer Keramik gefertigte Uhr birgt das ebenfalls schwarz finissierte Kaliber P.9001/B. Dieses bietet neben Stunden, Minuten und kleiner Sekunde, Datum, zweite Zeitzone und Rückstellung des Sekundenzeigers. Die Gangreserveanzeige befindet sich - und das ist ebenfalls ein Charakteristikum von Panerai - auf der Rückseite des Uhrwerks, sichtbar durch den transparenten Saphirglasboden. Der betont maskuline Zeitmesser wird voraussichtlich ab Herbst um 11.600 Euro erhältlich sein.

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Mit der Punze ausgezeichnet

Auch bei Vacheron Constantin legt man großen Wert auf einen effizienten Energiehaushalt. So bietet das Manufakturkaliber 2260, das speziell für die neue "Patrimony Traditionelle 14-Day Tourbillon" - wie der Name der Uhr schon vermuten lässt - eine zweiwöchige Gangreserve. Die zweite interessante Neuigkeit: Dieses Modell ist die erste Uhr des Hauses, die nach den neuen Kriterien mit der Genfer Punze ausgezeichnet wurde. Während dieses Qualitätssiegel bisher ausschließlich das Werk betraf, ist es nach den neuen Richtlinien möglich, die gesamte Uhr überprüfen und zertifizieren zu lassen. So viel Exklusivität hat natürlich auch ihren Preis: Die "Patrimony Traditionelle 14-Day Tourbillon" wird 227.000 Euro kosten.

 

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Auf die Sekunde genau

Eine der großen Herausforderung der Uhrmacherkunst ist die möglichst effiziente und gleichmäßige Übertragung der gespeicherten Energie auf das Räderwerk. Vor allem, wenn ein Uhrwerk mit einer zusätzlichen Komplikation ausgestattet wird, muss auf die ausgewogene Kraftverteilung geachtet werden. In der Praxis bedeutet das: Wenn der Chronografenmechanismus läuft, muss die vorhandene Energie sowohl die weiter laufende Zeitanzeige als auch die Stoppfunktion in Gang halten. Ein revolutionärer Lösungsansatz kam 2007 von Jaeger-LeCoultre: Der Dual-Wing-Mechanismus bietet zwei Federhäuser - eines für die normale Zeitanzeige, eines für die jeweilige Komplikation. Der jüngste Spross der daraus entstandenen Uhrenserie heißt "Duomètre à Sphérotourbillon". Dank Sekundenstopp-Funktion handelt es sich zudem um die erste auf die Sekunde genau einstellbare Tourbillon-Uhr. Der stolze Preis liegt bei 200.000 Euro.

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Auf das Notwendigste reduziert

Wenn es darum geht, eine Armbanduhr auf das Wesentliche zu reduzieren, ohne dabei an Exklusivität zu verlieren, gehört die Traditionsmanufaktur Girard-Perregaux zu jenen Häusern, welche diese Kunst besonders gut beherrschen. Das jüngste Exempel heißt "Girard-Perregaux 1966 Kleine Sekunde" und erinnert stilistisch an eine Taschenuhr des 19. Jahrhunderts. Aufgrund ihrer Rarität als limitierte und nummerierte Auflage von lediglich 100 Exemplaren, ausgestattet mit dem Kaliber GP3300 und der Zifferblatt-Signatur "Maison fondée en 1791", wird dieses Modell vor allem Sammler und Liebhaber der Marke begeistern. Ein weiterer Anreiz ist das vernünftige Preis-Leistungs-Verhältnis: feinste Uhrmacherkunst für 12.900 Euro.

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In den Hamptons gewesen

Seitdem Alain Zimmermann 2009 bei Baume & Mercier das Ruder übernommen hat, läuft das Schiff zielstrebig auf Erfolgskurs. Der gediegene Seaside-Lifestyle der Hamptons bestimmt das Markenbild in allen Bereichen. Die Uhren sind vernünftig kalkuliert und bieten traditionsreiches Uhrmacherhandwerk (seit 1830) zu leistbaren Preisen. Diese wurden 2011 - im Gegensatz zu den Kollektionen der meisten Mitbewerber - auch nicht angehoben. Dafür wurden die Uhren in vielen Details verfeinert. So verfügen beispielsweise die neuen Uhren der Kollektion Capeland allesamt über Gehäuseböden aus Saphirglas und bieten hochwertige Automatikwerke oder attraktive Komplikationen. Das Highlight bildet der "Capeland Flyback-Chronograph", ausgestattet mit dem Automatik-Kaliber La Joux-Perret 8147-2, der bereits ab Mai 2012 um 5950 Euro erhältlich sein wird. (Ines B. Kasparek/Der Standard/rondo/03/02/2012)

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