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Toyota

Grafik: DER STANDARD

Früher war "Verso" bei Toyota ein Namensappendix zum jeweiligen Modellnamen, wenn eine Großraumvariation gemeint war. Jetzt gibt's einen, der heißt nur noch so, nachdem sein Stammvater, der verdienstvolle Corolla, in den Ruhestand gesetzt wurde.

Brav und unauffällig, der Verso – und ein Allwettertyp.
Foto: Hochstöger

Einfach Verso also. Und so einfach schmiegt er sich in ein bürgerliches Durchschnittsleben mit Beruf, Eltern, Kindern und den diversen Hobbys vom Zweitwohnsitz bis zum Fahrradausflug. Eine größtmögliche Hülle über einem tüchtigen Fahrwerk ist als Konzept unschwer zu erkennen, und dazu spielt ein kleiner Dieselmotor (126 PS) die sonore Begleitmusik. Außerdem dreht der die ganze Sache in eine familienadäquate Wirtschaftlichkeit, was einen gemäßigten Anschaffungspreis, kleinere Unterhaltskosten und einen Treibstoffverbrauch von unter sieben Litern auf 100 Kilometern bedeutet.

Foto: Hochstöger

Die Wertbeständigkeit eines Toyota und fünf Jahre Garantie bekommt man oben drauf. Gehobener Durchschnitt eben. So auch beim Fahrgefühl: feines Gleiten, ruhiges Schnüren, keine Aufregung beim Beschleunigen noch in Kurven. Einen ausgewachsenen Family-Van wirft ja auch keiner so um die Ecken, dass den Kindern der Gameboy aus den Händen fliegt. Man lebt gemäßigt im Toyota Verso, verlangt nichts, was er nicht leicht zu leisten bereit ist, und fährt gut damit.

Mobil an der Basis

Selbst mit der getesteten Basisversion, die wohl Radio/CD/AUX-in und manuelle Klimaanlage aufbietet, aber keine elektrische Fensterheber hinten, keine Nebelscheinwerfer, keine Parkdistanzkontrolle, nicht einmal eine Mittelarmlehne, geschweige denn anderen Schnickschnack wie automatische Scheibenwischer. Dafür kann man die Rücksitze umlegen (aber nicht verschieben) und erhält einen riesigen Laderaum für alle Eventualitäten.

Interieur sachlich, Instrumente mittig, Schaltung lenkradnah.
Foto: Hochstöger

Dass die Verarbeitungsqualität passt und die Vitalfunktionen wie Lenken, Bremsen oder Schalten positiv testen, vermerkt man zufrieden. Der Verso D-4D kann weder Außergewöhnliches, noch sieht er nach etwas Besonderem aus. Aber in seiner Gesamtheit stimmt der Wagen. Er macht ganz einfach das, wofür er gebaut ist. Man kann in stiller, bescheidener Glückseligkeit sein Leben drauf bauen. (Andreas Hochstöger/DER STANDARD/Automobil/10.02.2012)