Tokio - Im Meer vor der vom Erdbeben und Tsunami zerstörten japanischen Provinz Fukushima soll einem Medienbericht zufolge ein Windpark entstehen. Eine Gruppe japanischer Unternehmen habe sich unter Führung des Handelshauses Marubeni zusammengetan und wolle die Offshore-Anlage bereits ab Ende März planen, berichtete die japanische Nachrichtenagentur Jiji Press am Dienstag unter Berufung auf Marubeni-Manager. Die Windräder sollen 12.000 Kilowatt erzeugen und damit mehr als 100.000 Haushalte versorgen. Das Projekt werde mit Wiederaufbaumitteln aus dem Industrieministerium unterstützt.

Im Jahr 2016 soll der erste Strom fließen. In Fukushima war die Atomanlage durch das verheerende Erdbeben und den anschließenden Tsunami schwer beschädigt worden. In den Wochen und Monaten nach der Katastrophe gelangte Radioaktivität in die Umwelt und in die Nahrungskette. Zehntausende Menschen mussten die verstrahlten Gebiete rund um das Kraftwerk verlassen.

In Japan sind derzeit die meisten Atomreaktoren nicht am Netz. Die zuständigen japanischen Gemeinden scheuen sich nach der Atomkatastrophe, grünes Licht für ein Wiederanfahren der Reaktoren zu geben. Entsprechend dringend ist ein Ersatz für das Industrieland. (APA)