Wien- In der Causa "Blaulichtfunk" hat ÖVP-Bundesrat Harald Himmer am Freitagnachmittag selbst um seine Auslieferung gebeten. "Ich möchte nicht anders behandelt werden als irgendein anderer Staatsbürger und bitte daher, dass meine Immunität aufgehoben wird", ging Himmer via Aussendung in die Offensive. Den Behörden Rede und Antwort zu stehen, sehe er als den direktesten Weg, um zur Aufklärung der "haltlosen" Vorwürfe gegenüber seiner Person beizutragen.

Die Staatsanwaltschaft Wien hat kürzlich gegen Himmer - er ist Chef von Alcatel-Lucent Österreich - einen Auslieferungsantrag wegen der "Blaulichtfunk-Affäre" gestellt. Der designierte Wiener ÖVP-Chef Manfred Juraczka hatte heute gegenüber der APA bereits versichert, seine Partei werde im Immunitätskollegium, das kommenden Freitag tagt, für Himmers Auslieferung stimmen.

In der Causa steht der Verdacht im Raum, dass bei der Vergabe des Blaulichtfunksystems Tetron an ein Alcatel/Telekom-Konsortium über Alfons Mensdorff-Pouilly Schmiergeld geflossen sein soll. Sowohl Himmer als auch Mensdorff-Pouilly haben stets alle Vorwürfe zurückgewiesen. (APA)