Bild nicht mehr verfügbar.

Erland Josephson im Jahr 2002.

Foto: AP/Claudio Bresciani

Stockholm - Seinen weltbekannten Weggefährten hat Erland Josephson knapp fünf Jahre überlebt: Der durch Filmklassiker von Ingmar Bergman wie "Szenen einer Ehe" (1973) und "Fanny und Alexander" (1982) selbst berühmt gewordene schwedische Schauspieler ist am Samstag im Alter von 88 Jahren in einem Stockholmer Pflegeheim gestorben. Das teilte seine Tochter Fanny Josephson in schwedischen Medien mit. Josephson litt seit mehreren Jahren an den Folgen der Parkinson-Krankheit.

Josephson gehörte mit seinem Landsmann Max von Sydow (82) und der Norwegerin Liv Ullmann (73) zu den Schauspielern, denen ihre Rollen bei Bergman auch internationalen Ruhm und Engagements im Ausland einbrachten. So spielte Josephson Hauptrollen in den vielgerühmten Filmen "Nosthalgia" (1982) sowie "Opfer" (1986) des aus der früheren Sowjetunion stammenden Regisseurs Andrej Tarkowski (1932-1986).

Genau wie Bergman war der Sohn einer großbürgerlichen und prominenten jüdischen Familie aus Stockholm zeitweilig Intendant am schwedischen Nationaltheater Dramaten. Josephson trat auf großen ausländischen Bühnen auf und führte selbst Regie im Theater wie für den Film. Er schrieb Hörspiele, Filmmanuskripte sowie Bühnenstücke sowie auch sieben Romane.

2004 stand Josephson bei "Sarabande" noch einmal unter der Regie des drei Jahre später mit 89 Jahren gestorbenen Bergman vor der Kamera. Er verkörperte hier zusammen mit Ullmann dasselbe Paar wie in "Szenen einer Ehe", das 30 Jahre nach der Scheidung im Alter wieder aufeinandertrifft.

Auch nach dem Ausbruch der Parkinson-Krankheit, über die er offen sprach, trat Josephson weiter auf. Mit Bergman, dem er über 70 Jahre seit ersten gemeinsamen Theater-Erfahrungen am Gymnasium verbunden war, pflegte er bis kurz vor dem Tod des Regisseurs engen Kontakt. (APA)