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Gregory Peck im May 2000 am 53. Filmfestival von Cannes zur Präsentation von 'A Conversation With Gregory Peck' von Barbara Kopple

Foto: REUTERS/John Schults
Los Angeles - Mit Gregory Peck hat Hollywood in der Nacht zum Donnerstag einen seiner größten Leinwandstars verloren. Der 87- jährige Oscargewinner starb nach Angaben eines Sprechers in seinem Haus in Los Angeles an Altersschwäche. Seine Frau Veronique war an der Seite des Schauspielers, als er die Augen schloss und friedlich einschlief, sagte Sprecher Monroe Friedman. Peck war jahrzehntelang als "der schönste Mann Hollywoods" bekannt und galt als Symbol des perfekten Gentlemans.

Reaktionen

Danny DeVito, Co-Star in Pecks letztem Kinofilm "Das Geld anderer Leute" (1991), trauerte um den Verlust einer "wunderbaren Person". "Es war eine Ehre ihn zu kennen. Es war eine Ehre mit ihm gearbeitet zu haben", sagte der Schauspieler. Charlton Heston, der mit Peck 1958 den Western "Weites Land" drehte, wurde von "E!Online" mit den Worten zitiert: "Gregory Peck zählte zu den wenigen großartigen Schauspielern, die Großzügigkeit, Humor, Zähigkeit und Geist besaßen...Alle die ihn und seine Arbeit kannten, werden ihn vermissen."

Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac bezeichnete den Filmstar als "teuren Freund" und "außergewöhnlichen Künstler". Die Nachricht von seinem Tod habe ihn zutiefst bewegt, sagte Chirac am Donnerstagabend in Paris.

Oscar für den Atticus Finch

Zu den unvergessenen Werken des großen dunkelhaarigen Stars, der oft das Image des aufrechten ehrlichen Gentlemans verkörperte, gehört der Film "Wer die Nachtigall stört". Für die Rolle des Südstaatenanwalts Atticus Finch, der unerschrocken gegen Rassendiskriminierung kämpft, wurde er 1962 mit einem Oscar geehrt.

Der in der Nähe von San Diego in Kalifornien aufgewachsene Sohn eines Drogisten war schon seit Anfang seiner Schauspielerkarriere außerordentlich erfolgreich und konnte sich deshalb in Hollywood seine Unabhängigkeit weitgehend bewahren. Peck hatte seine Karriere 1944 mit "Tage des Ruhms" begonnen.

Unvergessliche Filme

Mit Peck verbinden sich Erinnerungen an Filme wie Alfred Hitchcocks "Ich kämpfe um dich" (1945) an der Seite von Ingrid Bergman, Henry Kings Hemingway-Verfilmung "Schnee auf dem Kilimandscharo" (1952) und William Wylers "Ein Herz und eine Krone" (1953) mit Audrey Hepburn. Als Kapitän Ahab jagte er 1956 den Wal "Moby Dick" in John Hustons Verfilmung des Romanklassikers von Robert Melville.

1989 hatte er noch einmal Erfolg in der Verfilmung von Carlos Fuentes' "Der alte Gringo" mit Jane Fonda. Im 1991 gedrehten Film "Das Geld anderer Leute" war er zum letzten Mal auf der großen Leinwand zu sehen.

Weitere Auszeichnungen

Peck, der Medizin studierte, war lange Jahre Präsident der amerikanischen Krebsgesellschaft und der Filmakademie. Der überzeugte Pazifist produzierte 1972 mit "The Trial of the Cantonsville Nine" einen Antikriegsfilm. Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen gehört die "Medal of Freedom", der höchste zivile Orden der USA. Außerdem erhielt er für sein Lebenswerk unter anderen 1993 den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele. Zudem wurde er mit mehreren Golden Globes ausgezeichnet. (APA/dpa)