Österreichs "Forschungspolitik" ist im Marianengraben gelandet. Das ist - geologisch - der absolute Tiefpunkt der Erde. Dieser Graben passt somit gut dazu, wie die politische Entscheidung für eine außergewöhnlich langfristige und hohe Alimentierung des Institute of Science and Technology Austria (Ista) in Klosterneuburg, Niederösterreich, mit mehr als einer Milliarde Euro von 2017 bis 2026 getroffen wurde. In tiefster Finsternis.

Intransparenter geht's nicht. Ungeschickter auch nicht. Die Ista-Milliarde ist ein Lehrstück aus übler Mauschelpolitik und egomaner Machtpolitik - auf Kosten der Exzellenz in diesem Land. Auch jener am Ista, das zwar Profiteur einer sehr speziellen schwarzen Gönnerrunde ist, aber auch instrumentalisiert wird für einen Kampf in der Forschungslandschaft, der das wahre Skandalon hinter dieser inakzeptablen Einzelnummer verschleiert. Exzellenz ist per se elitär. Die, die mitspielen, wissen das und stellen sich offen scharfen internationalen Evaluationen. Erfolgreich. Auch viele Forscher/innen an österreichischen Unis und der Akademie der Wissenschaften. Was sie verlangen, zu Recht, ist auch innerösterreichisch ein Kampf mit offenem Visier - oder in akademischeren Worten: Fairness und Transparenz, warum das Geld wohin fließt. Für das Ista gab es gute Gründe, warum Geld fließt. Und offenkundig einen - entscheidenden - besseren Grund. Für die gesamte Forschungslandschaft war es der schlechteste. (DER STANDARD, Printausgabe, 29.2.2012)