Wien - Zum 101. Mal wird heute der Internationale Frauentag begangen. In Österreich fällt der Tag dieses Jahr mit einer Nationalratssitzung zusammen, in der dem Parlament das Sparpaket vorgelegt wird. Nichtsdestotrotz wird rund um den 8. März wieder bei etlichen Veranstaltungen auf Frauen-relevante Themen und Problemfelder aufmerksam gemacht. Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek etwa lädt am Donnerstagnachmittag zum "Open House" ins Ministerium.

Heinisch-Hosek öffnet am Frauentag ab 16.30 Uhr das Frauenministerium. Auf dem Programm steht dabei unter anderem ein Talk mit der Ressortchefin zum Thema "Arbeits.Zeit - Arbeits.Glück?" Die SPÖ-Frauen veranstalten im Vorfeld mehrere Fototermine, so wird am Montagvormittag eine Frauentagsfahne bei der SPÖ-Bundesgeschäftsstelle gehisst, und am Nachmittag findet am Wiener Zentralfriedhof eine Kranzniederlegung zu Ehren von Rosa Jochmann, Hertha Firnberg und Johanna Dohnal statt. Am Mittwoch machen sie außerdem mit ihrer Vorsitzenden Heinisch-Hosek unter dem Titel "Keine halben Sachen: Ganzer Lohn. Mehr Pension" für mehr Vollzeitarbeitsplätze für Frauen mobil.

Seligsprechung

Die ÖVP-Frauenchefin Dorothea Schittenhelm und ÖAAB-Obfrau Johanna Mikl-Leitner besuchen am Dienstag eine Einrichtung der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis in Wien. Im Zentrum steht dabei die Seligsprechung der ersten christlich-soziale Abgeordneten und kürzlich seliggesprochenen Hildegard Burjan sowie das Thema Pflege.

Der Pflege widmet sich auch das BZÖ. Am Frauentag veranstalten Frauensprecherin Martina Schenk und die oberösterreichische Landesobfrau Ursula Haubner eine Podiumsdiskussion in Linz mit dem Titel: "Pflege - Reine Frauensache?" Die Freiheitlichen Frauen laden am Frauentag ins Palais Epstein zur Veranstaltung "Frauen im Jahr 2012". Begrüßt werden die Teilnehmerinnen von Parteichef Heinz-Christian Strache. Die Grünen rufen zur Vernetzung auf und veranstalten bereits diesen Freitag eine Diskussionsrunde mit einer Vertreterin der ukrainischen Bewegung "Femen". Weiters am Podium erwartet werden Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig und Petra Unger von der Plattform 20.000 Frauen.

Weibliche Finanzen?

Nationalratspräsidentin Barbara Prammer lädt am Dienstag zur Veranstaltung "FRAUenMUSIK - von prekärer Beschäftigung bis zur gläsernen Decke" ins Parlament. Bei einer Podiumsdiskussion wird der Frage nachgegangen, ob und weshalb zeitgenössischen Musikerinnen in Österreich weniger Raum gegeben wird und wie dem entgegen gewirkt werden kann.

Gedanken zum Weltfrauentag macht sich aber nicht nur die Politik. So lädt etwa die Erste Bank unter dem Titel "Wie weiblich sind die Finanzen?" zu einer Pressekonferenz am Dienstag. Am Donnerstagabend wird außerdem wieder der "MiA"-Award verliehen. Ausgezeichnet werden mit dem Preis Frauen mit Migrationshintergrund, die Außergewöhnliches in oder für Österreich geleistet haben. Die Veranstaltung findet im "Studio 44" der Österreichischen Lotterien statt.

Der Internationale Frauentag für mehr Chancengleichheit wird dieses Jahr zum 101. Mal begangen. Anders als in den Vorjahren hat sich - vielleicht bedingt durch Budget-Themen - kein zentrales Diskussionsthema entwickelt. Zurück geht die Einrichtung des Frauentags jedenfalls auf einen Streik von Textilarbeiterinnen 1908 in den USA. Laut den Vereinten Nationen haben dabei Frauen in New York gegen die schlechten Arbeitsbedingungen protestiert. Am 19. März 1911 fand in Wien die erste große Demonstration für die Rechte der Frauen statt. (APA)