Inge Prader schlüpft in einen Cadillac

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Das ist natürlich ganz klar: die Prada-Sandale mit der "Cadillac"-Flosse. Schon allein wegen unserer Namensähnlichkeit! Ich bewundere Miuccia Prada grenzenlos, weil sie es seit Jahrzehnten schafft, durch ihr außergewöhnliches Talent jede Saison die ganze Modebranche zu regieren und x-fach kopiert zu werden. Trotzdem werde ich diese Sandale sicher nicht kaufen. Ich werde sie auch sicher nicht tragen. Hinter der Kamera bin ich nie so durchgestylt, da würde sie wie ein Fremdkörper wirken, und außerdem steht auf diesen auffallenden Keypieces eindeutig eine Jahreszahl drauf. Aber ich habe sie bereits und werde sie bestimmt noch x-fach im Studio fotografieren! Ich liebe es, flache, geschnürte Brogues, wie z. B. von Ludwig Reiter, zu tragen. Wenn es für einen Abend sehr elegant sein soll und ich nicht weit gehen oder lange stehen muss, können es auch schwarze Highheels von Prada oder Miu Miu sein.

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www.prader.at

Katharina Gossow mag es streng

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An diesem Schuh von Burberry Prorsum gefällt mir der hohe Keilabsatz, die Farbkombination von schwarzer Sohle und braunem Obermaterial, die Struktur des Leders und vor allem, dass er ganz ohne Firlefanz auskommt. Denn ich bevorzuge meistens Schuhe, die streng und schlicht sind. Ich trage sehr gerne hohe Absätze, und da ich nicht wahnsinnig groß bin, nutze ich jede Gelegenheit, die sich bietet, um hohe Schuhe zu tragen. Wenn ich arbeite oder mit meinen Kindern auf dem Spielplatz unterwegs bin, wird man mich eher in Turnschuhen antreffen. Bei Designern lege ich mich nicht auf ganz bestimmte fest, auch wenn mich belgische Designer wie Margiela oder A. F. Vandevorst besonders ansprechen. Irgendwie schaffen es belgische Schuhe, nicht nur schön zu sein - sie sind sogar angenehm zu tragen.

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www.katharinagossow.com

Lisi Specht tritt gut auf

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Meine Favoriten sind die Highheels von Lanvin. Bei diesen Schuhen weiß ich gleich, auch ohne sie anprobieren zu müssen, dass sie bei mir ein absolut schickes Bein machen würden! Ganz nach meinem Geschmack sehen sie einfach, stilvoll und dabei nicht zu elegant aus. Mir gefällt vor allem, dass sie sich keinem kurzfristigen Trend anhängen, sondern unaufdringlich und selbstsicher ihren eigenen Stil zeigen. Auch wenn ich gerne hohe Schuhe trage, ganz so hoch, wie bei diesen, muss es nicht sein. Wichtig ist mir immer, dass ich trotz Absatz noch gut gehen kann – im Sinne von: sicher auftreten. Für meinen Beruf wären sie deswegen auch nicht geeignet. Beim Fotografieren will ich Schuhe, die einerseits schön, aber auch bequem sind – und sie müssen meine Wirbelsäule gut unterstützen. Solche Schuhe zu finden ist allerdings alles andere als einfach.

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www.lisi.at

Irina Gavrich mag Männer-Lookalikes

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Die Lack-Loafers von Marc Jacobs würden mir gefallen. Sie sind schön flach, und noch dazu sehen sie nach einem Herrenschuh aus. Ich liebe es, Männer- und Damenklamotten mit einem Twist zu mischen, wobei das Gesamtbild dabei chic bleiben sollte und nicht zu herb wirken darf – ganz "à la Dietrich" – nur in die Jetztzeit übersetzt. Ich besitze zwar auch einige Paar Schuhe, aber eine Frau, die sich einen Schrank mit 500 Stück wünscht, bin ich keine – oder richtiger, könnte ich gar nicht sein. Denn, was Schuhe angeht, bin ich sehr wählerisch. Genauso gerne wie "Männer-Lookalikes" trage ich übrigens auch hohe Schuhe. Lustigerweise sind meine zehn Zentimeter Highheels, die ich so gerne zum Ausgehen trage, auch von Marc Jacobs. Zum Fotografieren allerdings bevorzuge ich im Sommer Converse von Comme des Garçons.

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http://joe-berger.com/photographers/irina-gavrich

Maria Ziegelböck vernachlässigt ihr Fußkleid

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In dieser Auswahl kann ich keine Schuhe finden, die ich unbedingt haben möchte. Für meinen Geschmack zu kapriziös oder zu langweilig – und dann doch nicht langweilig genug. Anprobieren würde ich jedoch die Plateauschuhe von Walter Steiger – um die Perspektive von oben zu testen und um eine übernatürliche Beinlänge vortäuschen zu können. Dazu würde ich allerdings extralange Schlaghosen tragen, damit die orthopädisch anmutende Ristpartie verdeckt bleibt! Wären da nicht Kälte und Schmutz, könnte ich tatsächlich meist auf Schuhe vergessen. Schuhe sind der Teil meiner Garderobe, der vernachlässigt in einem kleinen Regal dahinrottet. Daher besteht meine Schuhsammlung quasi nur aus Basismodellen: Leinenturnschuh, Laufschuh, Plateauturnschuh, ein paar neonorange Herrenschuhe von Pierre Hardy und drei bis vier Paare Highheels.

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www.mariaziegelböck.com

Elfie Semotan will sich verbiegen

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Mein Favorit ist der Schuh von Lanvin. Er ist schön und schlichtweg perfekt gemacht – ich sehe darin nicht nur einen Schuh, ich sehe alles vor mir: das Bein, die Frau und das Kleid dazu. Ich würde dieses Paar gerne tragen, aber ich weiß, dass sie mir nicht passen. Die Absätze sind zu hoch, was bedeuten würde, dass ich nicht schnell gehen könnte – das tue ich allerdings immer. Welche Schuhe ich beim Fotografieren trage, hängt ganz davon ab, ob ich fotografiere oder ob ich fotografiert werde. Das sind zwei verschiedene Paar Schuh' – wie man so sagt. Wenn ich selber fotografiere, trage ich meist Stiefel oder Stiefeletten und im Sommer Sandalen – also Schuhe, die sich gut abbiegen lassen, da ich die meiste Zeit in der Hocke verbringe. Beim Fotografiertwerden dürfen es am liebsten Schuhe von Margiela, Demeulemeester, Robert Clergerie, Helmut Lang und auch Lanvin sein.

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www.semotan.com

(Nadine Obermüller/Der Standard/rondo/09/03/2012)