Wien - Die FPÖ will aus ihrer finanziellen Not eine Tugend machen. Statt aufwändiger Kampagnen zur Information über die Pensionsreform setzt man auf persönliches Gespräch.

Wie die Generalsekretärin Magda Bleckmann bei einem Pressefrühstück am Samstagvormittag betonte, würden die Abgeordneten über den Sommer quer durch Österreich fahren, um vor Ort den Österreichern Rede und Antwort zu stehen. Bedeckt gab sie sich zu Gerüchten, wonach Kärntens Landeshauptmann Jörg Haider schon in Bälde Vizekanzler Herbert Haupt als FPÖ-Obmann ablösen will: "Das ist Sache von den beiden."

Keine großen Kampagnen

Dass die finanzielle Situation bei der FPÖ derzeit nicht rosig ist, gestand Bleckmann ein. Wenn man von 27 auf zehn Prozent herunterfalle, gebe es einige Dinge, die man beachten müsse. Jetzt sei man aber im Gespräch mit den Banken und auf Konsolidierungskurs. Von einer Pleite der FPÖ könne nicht die Rede sein. Klar sei aber, dass man sich derzeit keine großen Kampagnen leisten könne.

Obmannfrage

Dieses Faktum muss nach Ansicht der Generalsekretärin für die FPÖ aber nichts Schlechtes bedeuten. Vielmehr versuche man nun, mit Eigeninitiativen - auch der Abgeordneten - wieder stärker ins Gespräch mit den Bürgern zu kommen. Damit sei auch vor 15 Jahren der Durchstart der FPÖ gelungen. Eine erste Großinformation zur Pensionsreform findet ja bereits in Wels statt, an der sowohl Haupt als auch Haider teilnehmen. Spekulationen, wonach dabei auch in der Obmann-Frage bereits eine Entscheidung fallen könnte, wies Bleckmann zurück. Diese Veranstaltung sei schon seit vielen Wochen geplant.

Künftige Rolle Haiders

Wie genau die künftige Rolle Haiders in der FPÖ aussehen wird, ließ Bleckmann offen. Sie betonte aber, dass sich sehr viele in der FPÖ wünschten, dass der Kärntner Landeshauptmann künftig in der Bundespolitik wieder maßgeblich dabei sei. An eine unmittelbare Ablöse Haupts glaubt die Generalsekretärin scheinbar nicht: "Derzeit steht für mich keine Veränderung an." Tipps aus der ÖVP, wonach Haupt weiter die Geschäfte in der FPÖ führen soll, wies Bleckmann freundlich aber bestimmt zurück. Die FPÖ mische sich bei der ÖVP auch nicht ein. (APA)