Wien/Salzburg - Mit heftiger Kritik hat der Präsident des Salzburger Landesschulrats, Gerhard Schäffer, auf den Vorschlag von FP-Sportstaatssekretär Karl Schweitzer reagiert, wonach die Lehrerfortbildung in die Ferien verlegt werden sollte. Diese Aussagen seien ein "oberlehrerhafter Vorstoß ohne jegliche Sachkenntnis und ein parteipolitisch motivierter Keulenschlag gegen eine Berufsgruppe, bei der die FPÖ kaum Wählerstimmen gewinnen kann", so Schäffer am Sonntag.

Schweitzer bewege sich auf einem Parkett, das er schon lange nicht mehr betreten habe. In Salzburg würden die Anmeldungen für Fortbildungskurse in den Ferien von Jahr zu Jahr steigen und hätten die Grenzen des organisatorisch Machbaren längst erreicht, meinte der Präsident des Salzburger Landesschulrats. Dies sei ein Zeichen dafür, dass Lehrer die unterrichtsfreie Zeit in sehr hohem Maße für Fortbildung nutzten.

Der FP-Staatssekretär hat sich vorige Woche im Gespräch mit dem STANDARD für Lehrerfortbildung, aber auch Förderstunden für Schüler während der Sommerferien ausgesprochen. Am Wochenende legte er nach und präzisierte seine Vorstellung puncto Lehrerfortbildung: "Unterrichtsfreie Zeit heißt nicht automatisch Urlaub für alle Lehrer", sagte er. Wichtig sei, dass Lehrer sofort im Anschluss an das zu Ende gegangene Schuljahr ihre externe Fortbildung anhängen würden. Dann, in den letzten beiden Sommerferienwochen, sollte die schulinterne Lehrerfortbildung durchgeführt werden und das neue Schuljahr so vorbereitet werden, dass "diese elendslangen Anlaufzeiten" am Beginn des Schuljahrs wegkommen.

In der Frage der Verkürzung der Sommerferien zugunsten von Herbstferien spielt der Freiheitliche den Ball zu Bildungsministerin Elisabeth Gehrer. Dies sei ihm ein nicht so wichtiges Anliegen. Es wäre aber in Ordnung, so Schweitzer, wenn dies die Bildungsministerin beschließen würde. (pm/DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2003)