Willkommen in Burma (Myanmar)! Bekannt ist das Land für seine goldenen Buddhas, aber auch für seinen rigiden Polizeistaat. Geehrt wird es durch seine freundlichen Menschen. Und um sie soll es auch in der nun folgenden Ansichtssache gehen. Alte Ortsnamen werden ausgeschrieben, die neuen finden sich in Klammern.

Foto: derStandard.at/Sussitz

In der alten Königsstadt Prome (Pyay) wird ein spezielles Klebreisgericht gekocht. Es wird den Pilgern anlässlich des Vollmondfestes ausgegeben.

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Der Buddhismus ist dominante Religion des Landes. Über 80 Prozent der Bewohner huldigen Buddha. Dieser wird liebend gern vergoldet. Landein landauf wird Blattgold verkauft. Viele Buddhastatuen haben deshalb schon unförmige Köpfe. Glücklicherweise gilt das nicht für die hier abgebildeten Figuren der Shwedagon-Pagode in Rangun (Yangon).

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Gebetet aber auch gegessen und geplauscht wird in Pagoden. Betreten werden dürfen diese nur barfuß.

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Doch beim Schuhe ausziehen bleibt es nicht. Gute Taten sammeln die karmagläubigen Birmanen auch beim Kehren der heiligen Stätten. Wer, wie am Bild zu sehen ist, eine gute Tat verrichtet, darf diese auch per Glockenschlag verkünden.

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In Burma ist es Tradition, dass junge Knaben zumindest für einige Monate ins Kloster gehen. Besonders kinderreiche Familien nutzen die Klöster aber auch dazu, die Versorgung des Kindes an einen Orden abzugeben. Das Mönchsein kann aber anders als bei uns unkompliziert aufgegeben werden.

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Die safranroten Roben der Mönche sind weltbekannt. Hier zeigen sich die Nonnen in Rosarot.

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Burma ist ein kinderreiches Land.

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Ihnen wird nicht langweilig. Diese Buben stammen aus dem hohen Norden Burmas. Hier in Putao ist man ganz nahe an der indischen und chinesischen Grenze, die Ausläufer des Himalaya zum Greifen nah.

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Diese Buben schäkern gute tausend Kilometer weiter südlich. Burma hat über 130 Ethnien und ist dementsprechend vielfältig. Gehörten die früher gezeigten Kinder den Volksgruppen der Lisu, Rowan oder Kachin an, sind es hier birmanische Kinder.

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Die meisten Kinder freuen sich über ausländische Gesichter. Selten einmal traut sich eines nicht wirklich hervor, so wie dieses Mädchen in Putao. Auch Erwachsene freuen sich über uns Langnasen aus dem Westen. Gerne werden Ausländer zu einem gemeinsamen Foto gebeten.

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So ist es ganz schnell passiert und man nimmt als Tourist an einer Hochzeit teil. Hat man zwischen den vielen Fotoanfragen der Einheimischen einmal kurz Zeit, kann man selbst das Brautpaar fotografieren.

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Aber auch das Zugfahren ist spannend. Es braucht aber seine Zeit. Für zweihundert Kilometer müssen acht bis neun Stunden eingeplant werden. Für das leibliche Wohl der Passagiere wird bestens gesorgt. An jeder Haltestelle steigen Verkäufer und Verkäuferinnen mit unterschiedlichstem Angebot zu.

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Ganz Burma ist ein Automuseum. Es gibt kein Fahrzeug, das von den Mechanikern nicht in Schuss gehalten würde. Dieser Lkw der Marke Hino dürfte zwar "nur" vierzig Jahre alt sein, er fordert den Experten aber alles ab.

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Hier verschwindet gerade ein Mechaniker unter einer Aufhängung. Es fällt auf, dass sogar bei körperlicher Schwerarbeit der traditionelle Longyi getragen wird. Je nach Volksgruppe und Zweck kann das Kleidungsstück in vielen unterschiedlichen Mustern gekauft werden.

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Ist das Gefährt einmal in Gang, werden seine Grenzen ausgelotet. Nicht verzagen, anständig beladen! Die Burmesen sind Meister der großzügigen Beladung.

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Nicht überall in Burma gibt es Schulbusse. In Putao fährt dieser Lkw die Kinder zur Schule und wieder zurück. Sicherheitsbestimmungen werden hierzulande nicht genau genommen.

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Ein gängiges Transportmittel in Burma ist das Tuktuk. Dem Wagen ist ein Motorrad vorgespannt. Eine Personenbegrenzung gibt es auch hier nicht. Diese Folkloregruppe aus Putao hat einen Abt aus dem fernen Yangon begrüßt. Am Tuktuk fährt sie zurück ins Dorf.

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Ein Rad, zwei Menschen. Das ist in Burma eher Regel wie Ausnahme. So sitzt der Sozius auch oft komfortabel. Für Kenner: In besonders staubreichen Gebieten, wie hier in Prome, reinigt eine gespannte Bürste permanent die Felge des Hinterrads.

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Gefahren wird dabei auf Straßen, die noch mit viel Handarbeit gebaut werden. In den Regionen beliebt sind sogenannte "Macadamia"-Straßen. Von einem gewissen McAdams erfunden und Nüssen ähnelnd, wird per Hand kleingehacktes Gestein mit Bitumen übergossen. Was auffällt ist der hohe Anteil an Frauen, die so arbeiten - es sind über 50 Prozent.

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Gefahren wird aber auch am Wasser. Der Irrawaddy (Ayeyarwady) ist die Lebensader Burmas. Er ist über 2500 Kilometer lang und quert das Land von Nord bis Süd. Täglich verkehren hunderte Frachtschiffe jeglicher Größe auf dem Gewässer. Vor allem die Route Yangon Mandalay ist stark befahren.

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Die sagenumwobene Andamanen See bildet den südlichsten Zipfel Burmas. Ausgehend von Kawthaung geht es in eine großteils unberührte Inselwelt. Über tausend Inseln finden sich hier. Einige Bewohner sind Seenomaden, sogenannte Moken. Hier zeigt ein Mädchen die etwas eigenwillige X-förmige Rudertechnik ihres Volkes.

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Auf den Inseln arbeiten auch Seegurkensammler, die aus der Stadt kommen und als Saisonnieres ihr Geld verdienen. Neben ihrem eigentlichen Geschäft trocknen und räuchern sie Tintenfische (Bild). Die geräucherten Seegurken werden vor allem in China für teures Geld verkauft.

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Die Sonnenuntergänge in der Andamanen See lassen sich einsam genießen – gerne auch zweisam. Ringsum ist niemand. Nur ab und an lässt sich ein Affe zum abendlichen Geschrei hinreißen.

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Eine nicht minder bekannte Wasserwelt ist der Inle See. Das klare Gewässer auf knapp 1.000 Meter Höhe ist vor allem für seine schwimmenden Gärten bekannt. Nährstoffreicher Bodenschlick wird mit Hilfe von Wasserhyazynthen zu schwimmenden Beeten. Tomaten, Gurken und Flaschenkürbisse werden direkt am Wasser gezogen.

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Zweite Besonderheit sind die Textilwerkstätten, die sich - wie auch Goldschmieden oder Pagoden - auf Stelenbauten mitten am See befinden. Baumwolle, vor allem aber Seide werden zu Schals und Longyis versponnen. Am kostbarsten ist der Faden der Lotusblume (Bild). Die aufwändige Herstellung macht das Kleidungsstück für lokale Verhältnisse unglaublich teuer.

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Das Handwerk hat in Burma großen Stellenwert. Die Töpferei gibt es in Asien überall,...

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Lackarbeiten außerordentlicher Qualität findet man neben China und Japan aber vor allem in Burma. Von der Tasse bis zum Tablett gibt es Gebrauchsgegenstände mit verschiedensten Mustern. Das Gerüst aus Holz wird mit Bambus oder Rosshaar in Form gebracht. Hier flicht eine junge Frau Pferdehaar und Bambus zu einer Schale. Dann werden mehrere Schichten Rindenlack aufgetragen und Gravuren angebracht. Bambus bleibt formstabil, Rosshaar elastisch. Letzteres erlaubt es, einen Trinkbecher wie eine Zitrone zu quetschen - die Form bleibt dabei erhalten.   

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Lackarbeiten findet man vor allem in der weltberühmten Tempellandschaft von Bagan. Bagan lockt inzwischen wahre Touristenschwärme an. In der Gegend kann man über 2.000 Tempel besichtigen. Viele sind tausend Jahre alt.

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Bambus wird hier übrigens wie in anderen südostasiatischen Ländern als Material für Baugerüste verwendet. Was dem westlichen Besucher filigran vorkommt, kann härter als Stahl sein.

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Bodenständiger gehen es da schon die über das ganze Land verteilten Brennereien an. Von Zuckerrohr über Klebreis (Bild) bis Getreide wird alles destilliert. Asiaten haben ein Faible für Schnaps. Der nur wenige Euro teure "Mandalay Rum" ist gar nicht schlecht. Schlimm wird es hingegen bei vergorenen Produkten. Diese Getränke schmecken wie Lack (Klebreis) oder schlechter Most (Palmwein; "Toddy Wine").

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Vor dem Trinken labt man sich am Essen. Supermärkte gibt es in Burma aber nicht. Das Essen wird ausschließlich am Markt eingekauft. Anders als bei uns wird der Fisch nicht gekühlt, sondern möglichst schnell verkauft.

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Für den Verkauf zuständig sind vorwiegend Frauen.

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Selbst in der größten Hitze sieht man Menschen schwere Lasten tragen. Die Körbe werden häufig auf dem Kopf balanciert.

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Wo die menschliche Kraft nicht mehr ausreicht, müssen die Ochsen her. Gerne auch als Taxi. Der Ochsenkarren ist in den Randregionen Burmas noch immer das klassische Transportmittel. Neben festen Straßen gibt es auch eine Ochsenwagenspur.

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Wo der Ochsenkarren-Highway noch aktiv ist, fehlt leider oft die Stromversorgung. Oft trifft man sich dann beim Wirten, der seinen Fernseher mit Dieselgeneratorenstrom versorgt.

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Fehlt es zu Hause an Strom, kann man sein Handy gleicht dort aufladen. In Lokalen wird ein breites Sammelsurium von Ladegeräten bereitgehalten.

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Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte. Zeitunglesen geht immer und überall.  Leider gibt es in den birmanischen Zeitungen keine Meinungsfreiheit. Vor allem die Lektüre der staatseigenen "New Light of Myanmar" zeigt ein wenig differenziertes Weltbild. Gerne zitiert wird das "Internet". Nur die chinesischen Quellen werden ordnungsgemäß angegeben. In der aktuellen Rangliste von "Reporter ohne Grenzen" zur Lage der Pressefreiheit liegt Burma auf Platz 174 von 178 (2010)

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Männer lesen nicht nur gern die Zeitung, sondern treffen sich auch gerne zum Plaudern. Auf den Straßen sind sie oft beim Schultertätscheln oder Händchenhalten anzutreffen. Solche Berührungen sind gewöhnliche freundschaftliche Gesten, hier gesehen in Rangun.

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Vorrangig Männer gibt es natürlich auch beim Militär. Obwohl Burma noch immer diktaturähnliche Züge hat, wirken die Soldaten im Alltag wenig bedrohlich. An diesem Wachposten lassen sie sogar Touristen mit ihrem Gewehr spielen.

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Magisch blau scheint der morgendliche Kandawgyi-See in Rangun. Viele Einheimische machen dort Morgensport.

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Der Flughafen von Yangon besticht durch seine Schnörkellosigkeit. Wenigstens wird dadurch der Abschied erleichtert (Hermann Sussitz, Tanja Rogaunig, derStandard.at, 22.3.2012)

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