Wien - Im Bundesheer gibt es derzeit 209 Soldatinnen. Der
Anteil an allen Soldaten - die Rekruten nicht eingerechnet - beträgt
somit 1,4 Prozent. Das teilte Verteidigungsminister Günther Platter
(V) in der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage mit. Das
Projekt "Frauen im Bundesheer" gibt es seit fünf Jahren. Die ersten
Frauen haben die Uniform freilich schon wieder abgelegt. Allein im
Vorjahr haben 83 das Bundesheer wieder verlassen, 33 während der
Ausbildung und 50 nach deren Ende.
Ausscheidungsgründe
Platter nennt dazu Details aus einer internen Erhebung über die
"Ausscheidungsgründe". Jeweils 23 Prozent der Soldatinnen gaben
Probleme in der Familie und ein falsches Berufsbild an. Jeweils 15
Prozent sind wegen Problemen mit der Ausbildung, mit Kommandanten und
mit Kameraden ausgeschieden. Weitere Gründe für das Verlassen des
Bundesheers sind psychische Belastung, medizinische Gründe und die
Entfernung von der Heimat (jeweils 7 Prozent).
SPÖ-Wehrsprecher Anton Gaal hatte in seiner Anfrage den niedrigen
Frauenanteil kritisiert. "In den USA sind derzeit 9 Prozent des
Militärpersonals Frauen, in Großbritannien 6 Prozent und in
Niederlanden 5 Prozent."
Platter wies diese Kritik zurück: "Die Gesamtzahl der Soldatinnen
im Bundesheer hat im Laufe der letzten beiden Jahre um rund 40
Prozent zugenommen." Das Projekt "Frauen im Bundesheer" sei ohne
Probleme verlaufen, die Integration von Soldatinnen weitgehend
abgeschlossen. (APA)