Den diskussionsreichen Workshop - an dem gemeinnützige Organisationen wie das Rote Kreuz oder das Österreichische Hilfswerk teilgenommen haben - leiteten zwei engagierte Experten: Florian Pomper und Christian Horak, Leiter der NPO-Beratung bei der Contrast Management-Consulting. Mit ihnen machten sich rund 30 NPO-Leiter und -Führungskräfte daran, die vielfältigen Nutzenaspekte einer gemeinsamen Kooperation zwischen dem Profit- und Non-Profit-Bereich auszuarbeiten. So würden Wirtschaftsunternehmen durch ihr Engagement beispielsweise in einem Verein für Menschen mit besonderen Bedürfnissen nicht nur eine deutliche Imageverbesserung in der Öffentlichkeit erreichen und sich so auch von Mitbewerbern abgrenzen, sondern ihre Mitarbeiter motivieren, deren soziale Fähigkeiten trainieren, sowie neue Zielgruppen erschließen.
Auf der anderen Seite würden NPOs von Geld- und Sachleistungen, Management-Know-how sowie auch von der Sensibilisierung für ihren Organisationszweck profitieren. "Durch die Zusammenarbeit entstehen neue Erkenntnisse, Denkweisen, die den Partnern und der Gesellschaft nutzen", erklärte Christian Horak.
Fehlendes Interesse, fehlende Ressourcen
In seiner Studie "Corporate Citizenship aus Sicht sozialer Dienstleister" hat Florian Pomper unter anderem Probleme heimischer sozialer Organisationen bei der Anbahnung einer Kooperation untersucht: "Der Großteil der Organisationen beklagt ein fehlendes Interesse des Counterparts ebenso wie fehlende Ressourcen. Viele NPOs befürchten auch einen Rückzug der öffentlichen Hand. Hier müsste es klare Signale geben, um diese Befürchtungen zu zerstreuen. Die aktuellen Fördersysteme gehen aber oft in die falsche Richtung."
Ein internationales Vorzeigebeispiel einer gelungenen Zusammenarbeit darf im Programm der beiden Experten nicht fehlen: So haben die US-Kaffeekette Starbucks und die globale Entwicklungshilfeorganisation Care zu Beginn der 90er-Jahre eine gemeinsame Mission entwickelt - nämlich das Wohlergehen der Menschen in den kaffeeproduzierenden Ländern zu fördern. Starbucks hat sich bereit erklärt, Kaffeemuster aus drei "Care-Ländern" gegen einen Stückpreis von zwei Dollar (1,70 Euro) zu verkaufen. - Mit Erfolg: Die Entwicklungshilfeorganisation konnte 1992 rund 62.000 Dollar (52.700 Euro) einnehmen, - 1998 waren es bereits 1,2 Mio. Dollar (1,02 Mio. Euro). Heute tauschen die beiden Partner Arbeitskräfte in diversen Programmen aus, und Care unterstützt Starbucks bei der Entwicklung eines Handelskodex für Kaffee.