Bild nicht mehr verfügbar.

Als "gelebte Verwaltungsreform" lobt Verteidigungsminister Darabos das Übereinkommen mit der Innenministerin. Bundesheer-Soldaten sollen etwa die Cobra-Ausbildungsstätte in Wiener Neustadt nützen können, wo es auch ein Hallenbad gibt.

Foto: Standard/reuters

Wien - Bundesheer und Polizei verstärken ihre Zusammenarbeit im Ausbildungsbereich. Kooperiert wird unter anderem zwischen den Spezialeinheiten beider Ressorts in den Bereichen der Fallschirmsprung-, Tauch- und Nahkampfausbildung. Außerdem soll vorhandene Infrastruktur wie Übungs-, Schieß- und Sprengplätze, Lehrsäle und Sportanlagen verstärkt gemeinsam benutzt werden.

Im Bereich der Spezialeinsatzkräfte bedeutet dies beispielsweise, dass das Jagdkommando für die Tauch- und Nahkampfausbildung die Möglichkeit bekommt, Ausbildungseinrichtungen der Cobra in Wiener Neustadt (z. B. das Hallenbad) zu nutzen. Im Gegenzug kann die Cobra für ihre Fallschirmausbildung auf das Flugfeld des Bundesheeres in Wiener Neustadt zurückgreifen.

Verwaltungsübereinkommen

Zu diesem Zweck wurde von beiden Ressorts ein Verwaltungsübereinkommen unterzeichnet. Ziel des Übereinkommens ist es, die vorhandenen Ausbildungseinrichtungen, Ausbildungsmittel und Ausbildungsangebote möglichst wirtschaftlich, sparsam und zweckmäßig zu nutzen, teilten Innen- und Verteidigungsministerium in einer Aussendung am Donnerstag mit.

In dem Verwaltungsübereinkommen wird gleichzeitig auch die militärische Ausbildung für ehemalige Zivildiener, die zur Polizei wollen, geregelt. Ex-Zivis, die nachträglich zur Waffe greifen wollen, müssen in einem vierwöchigen Schnellsiede-Grundwehrdienst die militärische Grundausbildung nachholen. Diese Zeit wird zur Polizeiausbildung angerechnet. Durchgeführt wird diese Basisausbildung bei der Militärstreife und der Militärpolizei. Im Gegenzug können Bedienstete der Militärstreife und Militärpolizei für Auslandseinsatze bei der Polizei eine Ausbildung machen.

Ressourcen nutzen

"Gerade in Zeiten des Sparpakets ist es uns wichtig, dass vorhandene Ressourcen - von Sportplätzen bis zu Schulungsprogrammen - gemeinsam genutzt werden", meinte dazu Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). "Diese Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Ministerien ist gelebte Verwaltungsreform", betonte Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ). Damit leiste man einen wichtigen Beitrag zur umfassenden Sicherheitsvorsorge. (APA, 5.4.2012)