Irgendetwas läuft da kommunikationstechnisch schief. Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) will geschätzt drei Millionen Euro dadurch einsparen, dass die Verwaltung der Heeresforste ausgelagert wird - ein Schritt, der sich bei der Bevölkerung in Zeiten knapper Kassen gut verkaufen lassen sollte. Bisher ist aber vor allem eines an die Öffentlichkeit gedrungen: dass Landwirte um ihre Existenz bangen sowie inzwischen auch Sorgen um die Holzindustrie aufkommen, und das alles in einer ohnehin strukturschwachen Region im Waldviertel.

Im Ministerbüro heißt es zu der Causa, vor Ort werde "gezielt falsch informiert", das sei alles Teil eines politischen Spiels. Man nehme einmal an, von schwarzer oder VP-naher Seite werde wirklich Stimmung gegen Darabos' Pläne gemacht - immerhin wird im schwarzen Niederösterreich in einem knappen Jahr gewählt. Warum überlässt der Minister dann den Gegnern allein das Feld? Auch er könnte die Menschen, die rund um den Truppenübungsplatz leben, gezielt informieren (lassen).

Darabos hat sich aber offenbar dafür entschieden zuzuwarten, bis die Expertengruppe mit ihrer Analyse des Istzustands fertig und er sich über Details im Klaren ist. Er kann nur hoffen, dass dies heute und nicht erst morgen geschieht. Denn derzeit arbeitet die Zeit (oder vielleicht auch der politische Gegner) erfolgreich gegen ihn. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 10.4.2012)