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GINDL Barbara/APA
Wien - Der Architekt des Wiener Donauturms, Hannes Lintl, ist am 13. Juni im 78. Lebensjahr nach langer, schwerer Krankheit in Wien verstorben. Der Holzmeister-Schüler hat auch am neuen Allgemeinen Krankenhaus, dem Warenhaus Steffl, der Bundeswirtschaftskammer und dem ANA Grand Hotel in Wien mitgebaut. Er war darüber hinaus im Ausland - von Jordanien bis Indonesien - aktiv. Bereits 1990 hatte Lintl die Leitung seines Architekturbüros an seinen Sohn Christian übergeben.

Hannes Lintl wurde am 2. Juli 1924 in Wien geboren. Nach seinem Studium an der Akademie für bildende Künste und einer Tätigkeit im Büro Lippert gründete er 1957 sein eigenes Architekturbüro und wurde bald als Erbauer des 252 Meter hohen Donauturmes im Rahmen der Gartenbauausstellung WIG 64 sowie als federführender Architekt der ARGE-Architekten beim AKH Wien bekannt.

Der Donauturm wurde seine Eintrittskarte in die Welt der internationalen Architektur. Lintl schuf u.a. einen Fernsehturm für Djakarta (Indonesien), ein Konferenzzentrum in Bagdad (Irak), die Botschaft Indonesiens in Wien sowie das Gebäude der Österreichischen Botschaft in Riad (Saudi Arabien). 1967 wurde der Wiener zum Honorargeneralkonsul Jordaniens bestellt. Auch dort baute er und zeichnete u.a. für das Fernsehproduktionszentrum Amman verantwortlich. König Hussein erteilte ihm zudem den Auftrag zur Generalsanierung des Raghadan Palasts. Weiters trägt der Montreal Tower in Kanada die Handschrift Lintls, dem 1969 vom Bundespräsidenten der Titel "Professor" und 2001 das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst verliehen wurde.

In Wien zeichnete Lintl u.a. für das Bürohaus der PVAng am Handelskai, den Um- bzw. Ausbau des heutigen Grand Hotel/Ringstrassengalerien, den Bau des Einkaufszentrum Simmering sowie das Rehabilitationszentrum Weißer Hof in Klosterneuburg verantwortlich. Eine derzeit laufende Baustelle ist das Unfallkrankenhaus Linz. (APA)